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Wiese, Werwolf, Wetterkapriolen (und die Wilde Sieg)

Wiese, Werwolf, Wetterkapriolen (und die Wilde Sieg)

Ja gut, Dreiklang geht eigentlich gar nicht mehr. Aber egal. Fangen wir bei der Wiese an:

Wiese: Ein sattes, leuchtendes Grün empfing uns am ersten Tag des diesjährigen Papi-Kinder-Zeltens – ein wunderbarer Anblick. Zumal nach den letzten – so trockenen – Jahren. Die Wiese stand, im wahrsten Sinne des Wortes, voll in ihrem Saft. Und wir bald mittendrin (Wacken lässt grüßen).

Werwolf: Ich habe das Spiel nach all den Jahren leider immer noch nicht verstanden, muss aber gestehen, dass ich mit wachsender Freude dem Treiben zusehe. Zwei Abende Open-Air-Spektakel – was will man mehr. Die „Kinder“ (gilt leider längst nicht mehr für alle) hatten ihren Spaß (gilt wiederum für alle), die Papis, neben mehr oder weniger gehaltvollen Gesprächen, mindestens genauso viel.

Wetterkapriolen: Zurück zum Anfang – Wiese. Das Gute, wir dürften Feuer machen. Grillen über offenem Feuer war wieder möglich. Lecker! Und wie in „guten alten Zeiten“ scharten sich mit Einbruch der Dämmerung Groß und Klein um die Feuerstelle. Zurück zur Wiese: Das Satt des Grüns hat sich schnell als überaus gesättigt gezeigt. Sprich: nass. Nach kurzer Begehung: schlammig. Tief schlammig. Ein überaus quietschendes, schmatzendes Schlammig, das längst nicht mehr jeden Schuh wieder freigeben wollte. Gummistiefel oder barfuß, alles möglich. Unzufriedenheit? Verdruss? Ärger? Keinesfalls! Es hat auch geregnet. Viele Male. Heftig. Egal. Und ja, es war die Nacht der Perseiden. Und wir haben einige Sternschnuppen gesehen. Wetterwünsche allerdings, habe ich keine vernommen (gut, man darf sie auch nicht aussprechen) … Aber wir haben uns einfach immer wieder neu organisiert.

Sieg, die Wilde: Kalt war sie, nach all den Regenfällen. Hoch der Wasserstand und stark die Strömung. Das traditionelle Papi-Sieg-Sitzen und das Kinder-Brücken-Pfeiler-Springen fanden trotzdem statt. Sollte das nach Wettkampf klingen, weit gefehlt. Chillen und grillen war das Motto. Und es gäbe noch so viel zu berichten …

Eins noch: Wir hatten Neuzugänge, sehr sympathische junge Gäste. Allerdings nur für sehr kurze Zeit. Denn nach nur wenigen Stunden waren sie Teil der Gruppe. Topp! Ich hoffe, ihr seid nächstes Jahr wieder dabei!

Danke an alle: fürs Organisieren, dem Einsammeln aller Großgegenstände, der Hilfe beim Zeltaufbau, dem Brutzeln, Gemüseschnibbeln, Brötchenholen und dem Eierkochen, fürs Spülen, Trocknen, den spannenden Gesprächen, lustigen Situationen, dem gemeinschaftlichen Nichtstun und letztendlich einer wunderschönen Zeit. Ich freue mich auf 2024!

Zu guter Letzt: Ein dickes Lob und Dankeschön an die Betreiber des Campingplatzes Happach, die uns nie über den Zustand „unserer“ Wiese im Zweifel gelassen, uns aber trotz der widrigen Umstände darauf haben zelten lassen! Danke für die tolle Location und ein immer offenes Ohr (und viel frisches Brennholz)!

PAPI-Kinder-Zelten 2023
Text: Michael B.
Fotos: Tim S.

Der Siegdamm – ach Radlerherz – was willst Du mehr!

Es sollte das letzte warme sonnige Wochenende in diesem Jahr werden und es war etwas in der Luft, dass fast jeden dazu inspirierte noch einmal etwas draußen zu unternehmen. Wir entschlossen uns zu einer „Tour de Sieg“, inklusive einer Teilstrecke Agger und noch „mehr Wasser“ am Ziel.
Genau auf der Grenze zwischen Troisdorf und Siegburg begann die gemeinsame Tour an der Aggerbrücke, wo sich auch die Kneipe Saga befindet und unter Musikliebhabern sehr bekannt ist. Auf dem Aggerdamm fuhren wir vorbei am Schwimmbad Aggua und am Aggerwehr, auch manchmal von den Kleinen als Wasserfall bezeichnet.

Durch die Sperrung der weiteren Strecke, mussten wir die Siegseite über die Aggerbrücke an den Mannstaedt-Werken wechseln. Ab hier ging es weiter an der Baustelle für die Erweiterung der S-Bahnstrecke Richtung Bonn.

Die Kühe, die uns jetzt eigentlich erwarten sollten, gab es aufgrund des sich ankündigenden Herbstes nicht mehr zu sehen, aber dafür eine gelungene Aussicht nach etwa neun Kilometern auf den Siegdamm mit Blick in Richtung Meindorf. Links-Siegig fuhren wir locker weiter bis zur großen Kreuzung an der Niederkasseler Straße, wo man immer mit anderen Radfahrern auf das Grün wartet. Hier noch eine kurze, aber definierte Empfehlung an die anderen Radfahrer, dass man schon an der Ampel drücken müsse. Mit dieser positiven Energie fuhren wir hoch auf den Bonner Damm, der uns die Wiesen von Schwarzrheindorf zeigte.

Unser Tagesziel war es eine Pause in Beuel zu machen. So entging uns nicht, dass der Rhein doch magisch die Velozipedisten anzieht und wir bemerkten sobald die größere Anzahl von Gleichgesinnten.

Das schöne Rheinpanorama wollten wir dann beim Nepomuk bei einer Trinkpause genießen, auch um noch einmal einen Blick zum chinesische Restaurantschiff und den vor Anker liegenden Moby Dick zu werfen.

Noch ein paar Kilometer weiter Richtung Süden und wir waren angekommen beim vor zwölf Uhr geöffneten Blauen Affen. Das Wetter spielte – nicht nur im Biergarten – so wunderbar mit, dass Hellhäutige sich schon um den Sonnenschutz sorgten.
Wie bei Biergärten üblich, luden die Biertischgarnituren zum Verweilen ein, mit wohlwollenden Panoramablick direkt auf den Rhein und auf die Spaziergänger und Radfahrer, die es auch nach draußen trieb. Nach ein bis zwei Kaltgetränken, schwangen wir uns wieder auf die Drahtesel, um die schöne frühherbstliche bunte Natur zu genießen.

Die Strecke zurück war diesmal von der anderen Seite der Sieg aus zu betrachten.

Gerade zu unausweichlich war nach einer kilometerlangen Heimstrecke auf dem Siegdamm, entlang der Eschmarer Felder, der Abstecher zum versteckten Sieglarer See.

Hier waren erstaunlicher Weise nur sehr weniger Ausflügler unterwegs, genau das Richtige für uns, um eine Pause auch hier uns zu gönnen. Der sehr bewaldete See ist hier wohl immer noch ein Geheimtipp und eher nur bei Anglern bekannt.

Am Ende der Tour waren wir doch erstaunt, dass man einen solch gelungene sonnigen Tag Ende September noch erleben kann.

Siegdamm-Radtour: 20.09.2020
Text: Mika M.
Bilder: Mika M. & Tim S.

 

Papi-Kinder-Zelten 2020 – als Kind gesehen

Lange Zeit wusste ich nicht, ob das Papi-Kinder-Zelten dieses Jahr stattfinden kann. Doch als feststand: Wir fahren auf den Zeltplatz, war ich überglücklich.

Freitag in der Schule konnte ich gar es gar nicht abwarten nach Hause zu kommen und los zu fahren. Als wir dann alle Freitagnachmittag mit Schule und Arbeit fertig waren, ging es endlich los. Aber zuerst zum Supermarkt, denn für Trinken, Essen und Marshmellos will gesorgt sein. Aber dann, als wir beim Zeltplatz angekommen sind, fühlte es sich sofort wieder gewohnt an. Alle Freunde wieder zu sehen, die man nicht jeden Tag in der Schule trifft, die Zelte aufbauen und das erste erfrischende Bad in der Sieg zu nehmen – das ist das, was man freitags tut. Und abends die ersten Marshmellos über dem Lagerfeuer rösten natürlich.

Samstags bin ich immer eine der ersten, die aufwachen. Alles ist voller Tau, aber es ist trotzdem irgendwie schön. Wenn die meisten aus den Schlafsäcken gekrochen sind, fährt immer irgendeiner Brötchen holen und der Rest macht sich fertig und deckt den Tisch. Nach dem Frühstück macht jeder, was er will, z.B. Fußball spielen, reden oder wieder in die Sieg. Die Sieg ist sowieso der Ort, an dem ich meistens bin. Man kann dort so viel machen, wie zum Beispiel nach Fischen tauchen (dieses Jahr hab ich sogar einen Aal gesehen), vom Brückenpfeiler springen oder Wasserball spielen. Man ist dort nie alleine und jeder hilft jedem z.B. auf den Brückenpfeiler zu klettern.

Alles erblaubt!

Wir sind aber nicht nur in der Sieg, wir kaufen uns auch Süßigkeiten beim Kiosk, gehen duschen oder spielen zusammen Fangen, Verstecken und Co. Wir dürfen dort alles machen, wozu wir Lust haben. Und abends dann wieder Grillen und Spiele spielen.

Sonntags ist dann schon der letzte Tag, aber wir haben alle gut geschlafen, weil nachts keine Güterzüge gefahren sind, denn die Bahnstrecke war irgendwie blockiert (also ich hab die Güterzüge schon irgendwie vermisst, ich glaub, da war ich aber die Einzige). Dann gibt’s wieder Frühstück und die Ersten bauen schon die Zelte ab. Aber auch für mich heißt es dann Sachen zusammenpacken. Wenn dann alle Zelte abgebaut sind, geht es für alle nochmal in die Sieg. Die Papas sitzen weiter oben im flachen Wasser und schauen uns zu, wie wir im tieferen Wasser noch ein letztes Mal spielen. Dann heißt es für alle Abfahrt. Ich finde, das Papi-Kinder-Zelten ist das schönste Wochenende im Jahr. Und dann auf der Straße sehe ich noch ein letztes Mal auf den Zeltplatz und rufe: Tschüss Zeltplatz, bist zum nächstenMmal!

PAPI-Kinder-Zelten 2020, 14.-16.08.2020
Text: Antonia S., 11 Jahre
Bilder: Papis

Chillen und Grillen an der Sieg – PAPI-Kinder-Zelten 2019

Ein Wels von 2,20 m Länge und einem Gewicht von über 70 Kilogramm! In der Sieg! Nun gut, wir sind ihm nicht begegnet (ein Angler hatte ihn bereits 2014 aus dem Wasser gezogen). Doch hätten wir im Vorfeld gewusst, dass sich hier solche Riesen tummeln, wer weiß, ob Valentina und ich an diesem Kinder-Papi-Sommerwochenende teilgenommen hätten … Wir wussten es nicht und das war unser Glück – denn es wären uns ansonsten drei wunderbare Tage entgangen!

Aber ganz von vorn: Wir lernten Tims Familie vergangenes Jahr in Holland kennen. Im Grunde waren es vor allem die Kinder, die sich kennen lernten und zu Brieffreundinnen wurden. So kam es, dass sie sich gegenseitig besuchten und Tim uns zum PAPI-Kinder-Zelten einlud.

Das Wochenende im Juni war heiß, sehr heiß. Am Zeltplatz in der Nähe von Eitorf angekommen, hatte sich Valentina sofort mit den anderen Kindern abgesetzt. Und ich stand da: allein mit unserem neuen Zelt. Der Aufbau war sicherlich selbsterklärend, doch für jemanden, der noch nie ein Zelt aufgebaut hat, alles andere als das. Doch eh ich mich versah, boten sich viele helfende Hände an, jung wie alt, die mir das Zelt im Nu aufbauten.

Und so gestaltete sich schließlich das ganze Wochenende: Wir wurden herzlich aufgenommen und die Gemeinschaft wurde von allen großgeschrieben – gleich ob beim Frühstück, gemeinsamen Grillen, Geschirr spülen oder all dem, was sonst so anfiel.

Die Sieg war erfrischend, das Bier ebenso. Dazu Marshmallows über dem Lagerfeuer und spannende Gespräche – ein rundum erholsamer Kurzurlaub mit ausgelassenen Kindern und entspannten Vätern.

Fazit. Im nächsten Jahr gerne wieder. Und zwischenzeitlich hoffentlich noch den ein oder anderen spannenden Ausflug, an dem wir dann gerne teilnehmen werden …

P.S.
Hallo,
ich fand es auch sehr schön und freue mich schon auf das nächste Mal Zelten.
Liebe Grüße Valentina 🙂

28.-30.06.2019 – PAPI-Kinder-Zelten
Text: Michael B.
Bilder: Michael B., Tim S.

PAPI-Kinder-Zelten 2016

Der wirklich allerschönste Moment dieses Jahres, in dem einfach alles gepasst hat, war welcher?
– Als es am Freitagnachmittag endlich zum Zelten los ging?
– Als das verflixte Zelt endlich stand?
Oder?
Nein, für einen kurzen Augenblick war die ganze Welt in Ordnung, als wir zusammen in der sanften Siegströmung saßen, mit einem Bier in der Hand und einem fetten Grinsen im Gesicht.
Perfekt!

Leben im Fluss

Den Termin hatten wir extra so gelegt, dass uns weder das Siegburger Stadtfest, noch das Einschulungswochenende in die Quere kommen konnte.

Im Laufe des Freitagnachmittags trudelten die PAPIs samt Kindern ein, schlugen die Zelte auf und richteten den Platz ein. Einer nach dem anderen schlappte in Badehose und Latschen in Richtung Sieg, wo sich die Kinder längst vergnügten.

Freitagabend wurde gegrillt, geschnitzt, getrunken und gegessen, bis tief in die Nacht gefeiert und glücklich geschnarcht, bis die Sonne wieder auf ging. Der Samstag war erfüllt von Spiel und Spaß, Toben, Futtern und Rumlümmeln, bis der Abend wieder vom Lagerfeuer erhellt wurde. Fast war es so, als hätten wir die Zeit angehalten.

Wie war es in der Vergangenheit?
2014:     4 Zelte                  4 Väter                 7 Kinder
2015:     9 Zelte                  8 Väter                 15 Kinder
2016:     12 Zelte               11 Väter              17 Kinder

Am Sonntagmorgen war es  – wie im Vorjahr – regnerisch und darum eine echte Teamaufgabe, zusammen ein trockenes Frühstück auf die Beine zu stellen, Sack und Pack einzuräumen und den Platz rein zu verlassen.
Wir hoffen auf einen easy sunday morning im nächsten Jahr!

PAPI-Kinder Zelten: 02. bis 04.09.2016

Text: Tim Stegemann
Fotos: ?

Urlaubsland Siegtal – Radeln, wo andere Urlaub machen

Sieben auf einen Streich!

Nachdem 2015 „Siegtal pur“ ausgefallen war, standen in diesem Jahr gleich sieben PAPIs im Teilnehmerfeld der größten Rad-Tagestour des Jahres. Vier kannten die zu bewältigenden Herausforderungen dieser langen Radtour bereits von früheren Fahrten und drei Jungs stellten sich diesem Abenteuer zum ersten Mal.

Wie üblich, begann unser Ausflug am Bahnhof Siegburg und um 14:46 Uhr mit einer Fahrt im RegionalExpress nach Siegen. (Tipp: Fahrkarten im NRW-Tarif sind meistens günstiger, z.B. „SchöneFahrtTicket NRW“, „SchönerTagTicket NRW 5 Personen“ und „FahrradTagesTicket NRW“). Dort stiegen wir um in einen HLB-Kurzzug. Sieben Fahrräder wollen darin eng verkeilt sein, damit auch noch mehrere Kinderwagen hiein passen. Aber es ging. Um 16:44 Uhr kamen wir in Lützel (Hilchenbach) an.

Von dort erklommen wir mit den Rädern 160 Höhenmeter auf knapp 10 km zum Landgasthof Siegquelle (Großenbacher Str. 2, 57334 Bad Laasphe), wo uns Herr Schneider sehr humorvoll und freundlich umsorgte. Beim abendlichen Bier lernten wir unseren netten Gast-Mitfahrer Manuel kennen.

Auf dem Zimmer verkosteten wir eine fiese „Whisky-Auswahl“ vom Discounter. Dank vieler Zahnputzgläser und kleiner Fläschchen musste niemand zu sehr unter dem Backaromen-Tasting leiden.
Von uns Sieben werden sich nur sechs an den Elfmeter-Krimi des Viertelfinalspiels Deutschland Italien erinnern, denn einem fielen schon in der Nachspielzeit die Äuglein zu. Süße Träume und großes Gelächter am nächsten Morgen. Hauptsache gewonnen!

Nach einem ausgiebigen Frühstück am Sonntagmorgen beglichen wir beim Wirt unsere Deckel, packten unsere Sachen und machten die Räder startklar. Nach einem Erinnerungsfoto traten wir in die Pedale. Los!

Die ersten fünfzehn Kilometer führten uns von der Sieg Quelle (auf 603 m ü. NHN) mit Höchstgeschwindigkeit hinab nach Netphen. Danach sank unsere Durchschnittsgeschwindigkeit nur noch. Wer „in Kurz“ gestartet war, spürte deutlich den frischen Fahrtwind.

Zehn Kilometer weiter waren unsere Muskeln warm gestrampelt und wir näherten uns der Siegener Stadtautobahn. Es ist immer wieder ein erstaunliches Erlebnis über die Hochbahn zu radeln, wo sonst die unendliche Blechlawine vorüber rast. Nachdem wir unter den hohen Stelzen der A45-Brücke durch waren, lag Dreisbach hinter uns und der erste Kuchen-Stopp in Eiserfeld (km 33,5) rückte näher.

Die nun folgende fünfzig Kilometer lange Etappe führte uns entlang der Sieg vorbei an Mudersbach, Kirchen, Betzdorf, Wallmeroth, Hövels, Wissen, Etzbach, Au und Rosbach nach Schladern. Die Landschaft war atemberaubend und der ununterbrochene Gegenwind zermürbend kräftezehrend. Nicht nur die drei neuen Mitfahrer bekamen ihre Zweifel, ob sie es bis ins Ziel schaffen würden. Am Himmel zogen immer düstere Wolken auf und Regen drohte. Quasi in letzter Sekunde erreichten wir das schützende Hallendach des Elmores (Schönecker Weg 5, 51570 Windeck), bevor sich die Himmelsschleusen zum Sturzregen öffneten. Futterpause…

Das Regenradar riet uns zu einer ausgedehnten Erholungspause, bei der wir uns mit alkoholfreien Bieren und allerlei Leckereien stärkten. Derart wieder hergestellt, stieg auch wieder die Zuversicht zur Bewältigung der letzten Etappe. Was sind schon brennende Muskeln, zwickende Knie und ein schlimmer Hintern gegen echte Willensstärke?

Auf den letzten 45 Kilometern ab Windeck flaute der bisher stetige Gegenwind endlich ab. Wir passierten Eitorf und kamen am – uns in guter Erinnerung gebliebenen – Campingplatz Happach vorbei. Kurz vor Hennef lief die autofreie Zeit ab und ab 18:00 Uhr nahm der Autoverkehr auf der Straße schlagartig zu. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, verließen wir in Hennef die Straßen und wechselten auf den Siegdamm-Radweg. Die Abtei fest im Blick holten wir die letzten Körner raus und strampelten tapfer zur Brücke Frankfurter Straße und noch die letzten Meter bis zum Finisher-Bier zu Füßen der Siegessäule auf dem Marktplatz in Siegburg. Geschafft!

Außer uns sieben fuhren auch drei andere PAPIs mit ihren Kindern, bzw. Familien auf eigene Faust zumindest Abschnitte der Strecke, teilweise arg gebeutelt von den durchziehenden Regenschauern. Aber alle hatten ihren Spaß!

Siegtal pur – 03.07.2016

Organisation: Frank R.
Text: Tim S.
Fotos: Michael F, Mika M. (werden weiter ergänzt…)
Statistiken: HC A.

PAPI-Kinder-Zelten 2015

Das größte PAPI-Event in diesem Jahr (bisher) war der zweitägige Zeltausflug von acht PAPIs mit ihren 15 Kindern auf den Campingplatz Happach an der Sieg bei Eitorf. Was im vergangenen Jahr noch für ein verwegenes Abenteuer gehalten werden konnte, entwickelte sich am vergangenen Wochenende zu einer 44-stündigen Outdoor-Party für Kinder und Väter. War das cool!
Im Vorfeld war wegen der wechselhaften Wetterprognosen vorsichtiger Optimismus angesagt. Wer hat schon Lust auf ein verregnetes Camping-Wochenende mit rappeligen Kindern im engen Zelt? Aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt!
Doch das Wetter zeigte sich anderthalb Tage von seiner besten Seite und verwöhnte uns mit üppiger Sonne, angenehmen Badetemperaturen und großzügigen Wolkenfenstern mit Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel. Es wurden sogar Sternschnuppen beobachtet – die Perseiden ließen grüßen.

Unter aufmerksamer Beobachtung der badelustigen Väter tobten und plantschten unsere Kinder mehrmals am Tag im flachen Bett der Sieg zwischen unzähligen kleinen Fischen und erlebten ihre Heimat-Natur hautnah mit allen Sinnen. Spätestens in solch einem Moment wird einem klar, daß die Siegburger Umgebung ein echtes Urlaubsland ist. Wir leben und arbeiten, wo andere im Urlaub hinfahren. Das macht Laune!
Erwachsene fragen sich häufig, wie sie ihre Kinder beschäftigt bekommen und betreiben immensen Aufwand zu diesem Zweck. Das ist überhaupt nicht nötig, sieht man vom Aufwand für das Zelten an sich einmal ab. Die Kids stürzen sich aus der Familienkutsche direkt ins Abenteuer Natur. Badehose/Badeanzug, Handtuch, Crocs und ein Taschenmesser, mehr wird (fast) nicht gebraucht. Denn im Lager wird am Gemeinschaftsfeuer fleißig geschnitzt, bis alle Stöcke zu Zahnstochern verarbeitet sind. Dazu werden Marshmallows geröstet, Stockbrot gebacken und Würstchen gegrillt. Und leichter Rauch verscheucht die meisten Wespen. Gestochen wurde jedenfalls keiner.

Als die quirlige Bande irgendwann doch noch in den Schlafsack gefunden hatte, kamen für die PAPIs Leckerchen aus deutschen Brauereien und schottischen Distillen ins Spiel. Prost! Ja, der Freitagabend war recht lang und der Genuss groß.

Am Samstagmorgen übernahmen die Kinder die Führung und organisierten eine große gedeckte Tafel mit frischen Brötchen und allem Zip und Zap. Wow, was die schon können, wenn man sie lässt! Wir waren etwas erstaunt, wie selbständig und treffend unsere kleinen Racker die benötigte Brötchenzahl bestimmte und den Einkauf am Bäcker-Wagen erledigte. Toll gemacht!

Der erfüllte Samstag endete kühler und windiger als am Vorabend, wurde trotzdem wieder sehr gemütlich, aber endete deutlich früher. Die Müdigkeit forderte ihren Tribut und ein Wetterumschwung kündigte sich an. Sei es drum, wir hatten bis dahin viel besseres Wetter gehabt, als überhaupt vorhergesagt war.

Am Sonntagmorgen zeigte sich, wie gut unsere PAPI-Truppe mit Herausforderungen umgehen kann. Der nicht enden wollende Regen hatte über Nacht eingesetzt und beflügelte unsere Kooperations- und Improvisationskünste. Während ein Zelt zur Brötchen-Küche umfunktioniert wurde, diente ein anderes, mit kleiner Entertainment-Hardware ausgestattetes Zelt, als Amüsier- und Belustigungs-Palast für die Kinderschar, während die PAPIs sich gegenseitig beim Aufräumenund Packen unterstützten. Glücklich, satt und zufrieden verließen wir gegen Mittag den sehr empfehlenswerten Campingplatz Happach, der für uns in kurzer Zeit zur zweiten Heimat geworden war. Manch einer hätte gerne „für hunderttausendmillionen Tage bis zum Schluss für immer“ dort bleiben wollen. Ja, nicht nur er. Danke für die schöne, gemeinsame Zeit!

PAPI-Kinder-Zelten: 14. – 16.08.2015

Fotos & Text: Tim Stegemann

 

fieser Anstieg

Siegtal pur – 2014

Wie schon im vergangenen Jahr, brachen einige unerschrockene Väter am Samstagnachmittag mit Rad und Bahn in Richtung Sieg-Quelle auf, um am Folgetag von dort aus bis nach Siegburg zurück zu fahren. Denn nur einmal im Jahr ist die ganze Strecke (fast) autofrei zu befahren – jeden ersten Sonntag im Juli bei „Siegtal pur„.

Zu dritt am Start:
Siegburg – Siegen mit der Bahn und Umsteigen nach Lützel,
ab Lützel mit dem Rad vorbei an Sieg- und Eder-Quelle zur Lahn-Quelle
Übernachtung im „Forsthaus Lahnquelle“ mit Fußball-WM und Mini-Whisky-Tasting

Die Quellen von Eder, Sieg und Lahn haben wir gesehen, es gibt Portionen, die größer als überliefert sind, Holländer, die Elfmeter schießen können, Whiskys, die nach Backaroma schmecken, radfahrende Jungs und Väter, die sich zu Fall bringen und Hilfe benötigen, Autofahrer, die Radfahrer nicht gefahrlos überholen können. Und wie im letzten Jahr eine erholsame Einkehr ins „Elmores“ (Windeck-Schladern).

Zum Vorjahr gab es keine großen Unterschiede:
2013      2014
6:11h     5:57h     Fahrzeit
2:14h     2:14h     Pausen, davon 01:40h Pausen über 5 Minuten, der Rest sind kürzere Trinkpausen, verkehrsbedingtes Warten o.ä.
8:25h     8:11h     Reisedauer
21,6       21,9       Durchschnittsgeschwindigkeit

Dieser Artikel enthält Material von HC.
Foto: Tim Stegemann

Siegtal pur – 2014: 05. & 06.07.2014

Aussicht Siegtal

Siegtal pur – 2013

Nachdem wir nun schon zwei mal die Tour de Ahr gefahren sind, lockt uns zum ersten Mal das Siegtal mit „Siegtal pur„. Von der Quelle bis nach Siegburg lautet das Motto und die lange Strecke wird uns Amateuren eine gehörige Leistungssteigerung abverlangen. Mut, aber kein Übermut. Mit über einem halben Jahr Vorlaufzeit begannen unsere Planungen zu diesem Abenteuer. Der geübte Langstreckenfahrer mag es uns nachsehen, aber unsere Hintern brauchten eine mentale Vorbereitung.

Nachdem die Anforderungen überschaubar abgesteckt waren, trafen sich fünf PAPIs am Samstagnachmittag am Bahnhof in Siegburg. Man kann bei geschickter Kombination verschiedener Gruppentickes eine Menge Geld sparen – und hoffen, dass der Schaffner die Kombination auch nachvollziehen kann. Mit dem Regionalexpress nach Siegen, umsteigen in die Regionalbahn nach Lützel. Radfahren zur Unterkunft: 11km (160 Höhenmeter). Unterwegs haben wir einen schönen Blick hinab in das Siegtal erhascht. Die reservierten Zimmer im Landgasthof „Zum Lahnhof“ waren einfach aber sauber und preiswert. Nach leckerem Abendessen und ein paar Bieren ging es bald ins Bett.

Nach dem Frühstück verstauten wir unser schmales Gepäck auf den Rädern und steuerten zuerst die Sieg-Quelle für ein Erinnerungsfoto an. Dann ging es für eine Weile tüchtig bergab und auf noch sehr leeren Straßen Richtung Siegen. Im Laufe des Tages steigerten sich die Temperaturen auf gut 25°C bei nur leichter Bewölkung und eine längere Erholungspause mit alkoholfreiem Weizenbier und Energieriegeln im „Elmores“ in Schladern tat uns allen sehr gut. Zuhause vergnügten sich unsere Frauen und Kinder auf der Terrasse und im Planschebecken, während wir unverdrossen in die Pedale traten. Die Ahrtal-Kilometer vom Juni waren längst übertroffen und wir staunten über uns selbst. Knapp achteinhalb Stunden und 134 Kilometer nach dem morgendlichen Start kamen wir erschöpft, glücklich und stolz in Siegburg an.

Unsere Leistungsdaten:
Strecke: 134 km
Fahrzeit: 6:11 hh:mm
Höchstgeschwindigkeit: 47 km/h (ganz am Anfang)
Durchschnittsgeschwindigkeit: 21,6 km/h
Pausen und Unterbrechungen: 2:14 hh:mm (inklusive einmal Reifen flicken)

Der Artikel enthält Material von HC.
Foto: Frank P.

Siegtal pur: 06. und 07.07.2013