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Wie aus der Wahner-Heide-Tour eine Königstour wurde

Die Ankündigung war klar, wir machen auch dieses Jahr nicht eine Fahrradtour, die jeder schon kennt, sondern es sollte, wie die Jahre davor, immer das ein oder andere weitere Schmankerl mit dabei sein.
Die Temperaturen waren über die Woche richtig ödentlich. Für unseren Wahner Heide Tag waren dann plötzlich nur noch 16 Grad angesagt … und das an unserer ersten Vatertagstermin-Tour, aber vielleicht war das auch gar nicht so schlecht.

Morgens zu Beginn ein Foto noch auf dem Innenhof der Burg Wissem von der Troisdorf-Tourismus-Verantwortlichen persönlich gemacht, ging es los auf die Reise.

Am Aggerstadion vorbeigeradelt, den Güldenberg hoch und das ging dann doch besser als erwartet. Weiter überquerten wir die Verbindungstraße nach Lohmar, um dann in Altenrath zu landen. An den kleinen Seen von Altenrath mit Richtung Hasbach ging es zum Tanklager Altenrath, das sehr versteckt in der Heide liegt und so manchen an eine Deutsch-deutsche Grenzsicherung erinnerte. Dann rüber zur 1000jährigen Eiche, da die auch ein Klassiker der Tour im Mai ist. Nach der ersten Pause nun rüber ins Rösrather Gebiet, das sowohl die Wahner Heide beherbergt als auch den Königsforst.

Aber zuvor hatten wir noch einer der Punkte der Tour angefahren: unser 2. Heideportal: der Turmhof. Nachdem wir morgens ja schon die Burg Wissem als Portal mitgenommen hatten und nach 12 Kilometer die Außengastronomie mit mitgebrachten Broten, Paprika und Keksen plus spendierten Kaffee genossen.

Der Rennweg führte uns dann auch geradewegs über die Radbrücke quer zur A3 zu unserer Neuland-Entdeckung, dem Königsforst. Sehr staats sieht der Forst hier aus, hohe Bäume und außergewöhnlich bequeme breite Wege unterscheiden dieses Gebiet doch von der sehr abwechslungsreichen Vegetation und tierreichen Heidelandschaft.

Wer hätte das gedacht, dass bei überschaubaren Temperaturen doch ein Papi die Wassertretstelle des großen Waldes nutzte, während andere Papis wiederum unbekannte rastende Väter in ein interessantes Gespräch verwickelten. Der Reitweg direkt an der Wassertretstelle hätte uns nicht weitergebracht, da er viel zu sandig ist, so nahmen wir auf dem Rath-Forsbacher-Weg den Berganstieg im Sattel hin. Wie erleichternd das doch ist, wenn man es wieder rollen lassen kann und das sogar auf ziemlich, für den Königsforst typisch, guten und festen  Naturwegen. Die Hinweisschilder für die Forsbacher Mühle stellten sich schon uns in den Weg, da erblickten wir doch tatsächlich Schriftzeichen aus Steinen zusammengesetzt.

Waren dies noch Überbleibsel von den Kelten? Das musste im Bild unbedingt festgehalten werden!

Die kleine Grube, die auf dem Weg zur Forsbacher Mühle noch vor uns lag, wurde mit einer gewissen Abenteuerlust durchquert, um nun endlich auch beim Mittagstisch an der Mühle sein Essen voll genießen zu können.

Wir waren am äußersten Punkt unserer Tour angekommen und ließen uns es bei Fleisch und Salat gut gehen. Dieser sehr idyllisch gelegene Ort mit Ententeich und großer Außengastronomie mussten wir dann wieder verlassen, um noch einen großen Schlenker durch den Forst zu unternehmen. Etwas rauf und wieder runter und schon konnten wir die lange Abfahrt genießen, wobei wir uns dann die Frage stellten, was sich am Ende hinter dem langen Zaun wohl verbergen könnte, es ist der Lichtkreis, wohl nur Insidern ein Begriff.

Weiter durch Kleineichen ging es wieder in die Wahner Heide hinein und dann kam doch die Schauer, die wir befürchtet hatten, aber zum Glück nicht lange anhielt.

Auf dem Weg zurück wurde die Route durch‘s Grüne gewählt, relativ nahe zum Flughafen, mal in Sichtweite, wie bei der Fahrt entlang der Landebefeuerung, dann wieder als ob man irgendwo weit weg im Urlaub unterwegs sei, die Fahrt mit Blick auf die gut sichtbare glitzernde Wasserfläche der Tongrube.

Von Altenrath in Richtung Troisdorf kann man den festen Naturweg entlang der Altenrather Straße gut nutzen, um auch hier wieder unseren ständigen gelben Wegbegleiter, den Ginster zu sehen. Eingebogen in den Eisenweg Richtung Telegrafenberg, werden die Oberschenkel noch einmal gefordert, da die herrliche Aussicht oben vom Berg mit dem Antennenmast lockt. Den ein oder anderen hat’s sogar umgehauen, bei dem Anblick von oben, was er schon für eine schöne Strecke bereits hinter sich hat.

Jetzt aber wirklich rüber zur etwas versteckten Waldgastwirtschaft Heidekönig, die auch wieder etwas leckeres zu trinken für uns parat und wenn der Hunger beim ein oder anderen Papi durchkommt, dann auch gerne einer der köstlichen Flammkuchen mit Spinat, Schinken, Champignons oder was auch das Radlerherz begehrt.

Hier kann man seine Beine mal ausstrecken & einfach genießen und mit Recht ein bisschen stolz sein, was man für eine umfangreiche Tour erstrampelt & erlebt hat.

So endete die Tour nach einer Bergabfahrt mit dem weiten Blick über die Burgwiese und -allee hinüber zur Burg Wissem auf dem Weg nach Hause, wo für manche Väter sogar ein Grillwürstchen wartete!

Wahner-Heide Tour an Christi Himmelfahrt am 10.05.2018
Text: Mika M.
Bilder: Mika M., Sir Tobi, Mitch

PAPI-Jahresrückblick 2017

Gönnen wir uns einen Blick auf das zurückliegende Jahr 2017, mit 28 PAPI-Unternehmungen und 235 Teilnehmern. Neben vielen ‚klassischen‘ PAPI-Aktivitäten, gab es auch buntgemischte Familien- und Kinder-Events und auch einige Gäste/Freunde in unseren Runden. Die Themen waren sehr breit gestreut: Kino, Billard, Photovoltaik, Radfahren, Whisky, Disco, Umzugshilfe, Kürbisschnitzen und manches mehr. Woran erinnert Ihr Euch? Was war Euer Favorit?

Hier im Blog finden unsere monatlichen Treffen nur selten Eingang, weshalb ich in diesem Rückblick gerne die Gelegenheit nutze, die vielen verschiedenen besuchten Lokale zu nennen und zu verlinken. Wir sind ein mobiler Stammtisch, jeden Monat an einem anderen Ort. Immer etwas Neues, nie langweilige Routine.

Das neue Jahr begrüßten wir am 5. Januar 2017 im Tuscolo, einer der jüngeren kulinarischen Attraktionen Siegburgs. Bei Pizza und Pasta ließ sich prima über das bevorstehende Jahr schnacken und was wir alles vorhaben. Zwei Wochen später stießen wir im Capitol auf die Rückkehr des Xander Cage an, Triple X-Klamauk!
Wer kennt noch den deutschen Schauspieler Ernst Hilbich? Das in seinem Geburtshaus befindliche griechische Restaurant Sirtaki besuchten wir im Februar. Außerdem gedachten wir bei einem Spaziergang im Friedwald unseres Freundes Martin.
Im benachbarten Troisdorf besuchten wir im März das Gasthaus Bierthe, mit seinem urigen Ambiente und der herzlichen Gastlichkeit. Vier Wochen später schoben wir in Sankt Augustrin ein paar ruhige Kugeln im Billard-Center Hangelar.

Für deftige Schnitzelgerichte in rustikaler Gemütlichkeit gingen wir im April zum Brückberg. Bis dahin strotzte das Jahr mit Sonne und motivierte uns zur Teilnahme an einem Seminar über Photovoltaik bei der VHS Bonn. Im Mai trafen wir uns erst im Kubana, genossen später Whisky im kleinen Kreis und tanzten Ü-30 durch die Rhein-Sieg-Halle. Die erste Radtour des Jahres führte von Meinerzhagen entlang der Agger nach Siegburg.
Der Juni führte uns in die Sängerstuben nach Troisdorf Spich, mit dem Rad durch die Wahner Heide zum Heidekönig und wieder auf der Tour de Ahr von Blankenheim/Wald bergab zum Rhein.

Die am Siegufer gelegene Terrasse des Laredo lockte uns im Juli mit Burgern und Steaks und mit unseren Kindern kreischten wir vor Vergnügen über Gru und die Minions im Capitol.
Im August waren viele PAPIs im Urlaub aber einige auch zum Kölsch im S im Carée.
Der verregnete „Sommer“ beraubte uns im September unseres PAPI-Kinder-Zeltens. Einen Abend mit Marshmellows über der Feuerschale trotzten wir ihm dennoch ab. Außerdem feierten wir im MEDO unseren siebten Geburtstag und halfen einem PAPI beim Umzug ins neue Zuhause.

Wo wir im Oktober noch Pizzen verspeisten, hing im Dezember schon ein neuer Name dran. Noch kürzer hielten nur unsere selbstgeschnitzten Kürbisfratzen. An das gruselustige Familienvergnügen werden wir uns dagegen länger erinnern.
Kuriose Namen machen neugierig! Deshalb machten wir uns im November auf Zur letzten Träne und wurden mit griechischer Kücke belohnt.
Das im Herbst neuöffnete anno17 gewährte uns im Dezember barmherzige Obhut zur spirituellen Zusammenkunft mit anregenden Getränken und labenden Speisen. Im Capitol war die M8 mit uns und wer nach Weihnachten noch hungrig war, traf sich in Familienbegleitung zur finalen Schlacht am Buffet in der Chinesischen Mauer. Denn schon Konfuzius wusste „Man soll nie mehr essen, als mit Gewalt reingeht“.

Allen Vätern in Siegburg und Umgebung wünschen wir ein gesundes und erlebnisreiches Jahr 2018! Am Besten in unserer Mitte, am PAPI-Stammtisch Siegburg. Eine Mail und Du bist drin.

 

Wahner Heide Radtour 2017

Es hat ja schon eine gewisse Tradition, wenn man zum dritten Mal das Gleiche unternimmt. Der Morgen begann mit Sonnenschein, wie man sich das idealer Weise vorstellt, Temperatur genau richtig und die Lust auf eine ordentliche Portion Natur. So hatten sich acht entschlossene Papis an der Burg Wissem getroffen und sich erst einmal zu einem Vorher-Nachher-Vergleichsfoto mit Fahrrädern positioniert.  Sogar ein neugierig gewordener neuer Papi hatte sich dazu gesellt.

Die Tour begann entlang der beiden Troisdorfer Rehgehege und schlängelte sich hoch zur ersten Übersichtstafel. Vor uns liegt ein Gelände, das ca. 3.500 Hektar beträgt und von uns, entlang des Leyenweiher Weihers und des Güldenbergs, entdeckt werden will. Weiter geht es nach Altenrath, hier gibt es ein sehr naturbetontes Infozentrum der Wahner Heide, wobei dies gleichzeitig auch der Treffpunkt für organisierte Wanderungen durch die Heide ist.

Der Weg führte uns zum ersten Mal zu den verborgenen Weihern, die im Tal Richtung Rösrath liegen und durch die ein oder andere skurrile Baumform schon ein wenig mysteriös anmuten.

Wenig befahren rollen wir die asphaltierte Strecke Hasbacher Straße entlang, die uns zur 1.000-jährigen Eiche und Richtung Brand bringt, wo wir an den heidetypischen Glanrinder und später an der Kunsthalle Wahner Heide KWH vorbeifahren, um zu unseren zweiten Heideportal Turmhof zu gelangen. Genau wie im Heideportal Burg Wissem zieht es viele zuerst zum großen begehbaren Satellitenfoto, wo wir unsere bereits gefahrenen Kilometer genau rekonstruieren können.

Die Vogelauffangstation kann man zwar nicht besuchen, aber einen guten Eindruck kann man schon vom Zaun aus gewinnen. Über die Stephansheide mit der hölzernen Stephanuskapelle und ihrem langen Schleppdach geht es über den Wolfsweg zu der alten Panzerverladestation, die immer mehr der Natur überlassen wird. Vor zwei Jahren konnten wir hier noch Schienen und Weichen bestaunen, die mittlerweilen bis auf die Schwellen abgebaut worden sind. Nach 18 km nehmen wir uns alle 3 Pionierbecken vor und umfahren diese bei nachwievor schönsten Sonnenschein.

Pionierbecken 3

Am gefluteten Pionierbecken 3 kommt Urlaubsstimmung auf, wenn man jetzt nicht wüsste, dass es sich bei der Wahner Heide um eine Naturschutzgebiert handelte, würde man nur allzu gerne ins Wasser hüpfen. Die ausführliche Rast mit lecker Getränken und Gemüselasagne sowie Speckbroten gibt es beim Café in Gut Leidenhausen.

Gut Leidenhausen

Hier sehen wir im Anschluss auch das Wildgehege, die zweite Vogelauffangstation und die Pferde-Trainingsstrecke von Schloss Röttgen, die aber nur am frühen Morgen genutzt wird. Mitten durch den Wald fahren wir rüber zum großen Spielplatz und der versteckten Allee der Jahresbäume.

In die Wahner Heide tief hinein, geht es über den Paradeplatz, weiter zur nördlichen Einflugschneise, wo uns die Flieger mit lautem Getöse schon sehr nahe kommen.

Den sagenumwobenen Geisterbusch nehmen wir mit und fotografieren die Esel, die uns freundlich am Wegesrand begrüßen. Quer zur Querlandebahn bringen uns unsere Räder Richtung ehemaliges Camp Altenrath, wo wir die Panzerwaschstraße überschreiten. Bei Kilometer 35 blinkt und blitzt die Wasseroberfläche der Tongrube uns in die Augen und wir nehmen weiterhin Kurs auf Altenrath. Als wir die größte Höhe erreicht haben, können wir in der Ferne einen Teil des Siebengebirges erkennen und lassen es  nun gut bergab rollen. Der Radweg längs der Altenrather Straße ist zwar gut zu fahren, lässt aber langsam unsere Oberschenkel spüren – dies macht uns aber nicht so viel aus, da der Telegraphenberg das noch toppen kann. Er hat für unsere Neulinge der Tour eine Überraschung parat.

Die ehemalige Weidefläche mitten im Wald läd zum Trinken & Essen ein und wir Papis könne hier die Radtour in der einladenden Gastronomie Heidekönig so schön ausklingen lassen!

Mit einer rasanten Talfahrt runter zur Burg Wissem endet diese schöne Papitour und macht mal wiedermal Lust auf weitere Unternehmungen.

Grüße Mika M.

11.06.2017 – Mikas Wahner Heide Tour

Text:                Mika M.
Bilder:                HCA, Stephan, ?

Heimatkunde – Marathon – Radtour

So hatten es sich die Teilnehmer der 2016er Wahner Heide Radtour gewünscht: Heimatkunde bis die Waden brummen! Und Mika hat auch in diesem Jahr wieder geliefert.

001_Teilnehmer_kAm Sonntagmorgen fanden sich sieben motivierte PAPIs auf ihren Fahrrädern vor dem Tor der Burg Wissem in Troisdorf ein, dem südlichsten der drei Heideportale. Der Wetterbericht hatte neben leichter Bewölkung auch Gewitter in Aussicht gestellt, doch wollten wir uns davon nicht ins Bockshorn jagen, sondern es darauf ankommen lassen. Wer wagt, gewinnt.

Streckenverlauf:

Start an der Burg Wissem, vorbei am Wildgehege und Leyenweiher – den Eisenweg gequert, ein Stück über die gesperrte Altenrather Straße und durch Altenrath (km 6) – vorbei an der Dirt-Bike-Strecke – Hasbacher Straße – Boxhohner Straße – tausendjährige Eiche – durch Hasbach – Am Heideportal Turmhof (km 12) hatten wir ein Rendezvous mit MacGyvers Mutter.

Pionierbecken 2 – Abstecher auf dem Rennweg über die A3 mit Blick auf die Grünbrücke – zur Baumschule Königsforst A3 (km 18) – wieder zurück und an der früheren Panzerverladestation vorbei – zum nördlichsten Heideportal Gut Leidenhausen

hungrig über die Brücke Hirschgraben hinein nach Porz – Döner und Falaffel (km 24) – zurück und vorbei am Spielplatz und Wildschweingehege Leidenhausen – Allee der Jahresbäume – Grengeler Mauspfad gequert in die Alte Kölner Straße – rechts ab zur Nordschneise am Zaun des Köln-Bonner Flughafens. Hier kann man startenden und landenden Flugzeugen wirklich bis in die Radkästen schauen! – Rösrather Weg (km 30) – rechts auf November (Warum heißt dieser Weg so?) – vorbei an Eseln und Ziegen – Landebefeuerung

ansteigend Richtung des ehemaligen Camp Altenrath – Panzerwaschanlage – auf dem Tongruben-Pfad über die Wiese (km 36) – Richtung Altenrather Kreisel – gesperrte Altenrather Straße – locker bergauf rollen lassen 🙂 Richtung Troisdorf – ab der Kreuzung kurz über den Eisenweg auf den Stellweg – letzter starker Anstieg zum Telegraphenberg – ausrollen zum Ziel, der Waldwirtschaft Heidekönig (km 41) mit kühlen Getränken und köstlichen Flammkuchen.

Wieder an der Burg Wissem angekommen, ist der Heimatkunde-Marathon vollständig abgeradelt. Gute 42 km Rundkurs mit dem Rad durch die Wahner Heide sind geschafft und Petrus hat unsere Ausdauer mit mildem Klima und Sonnenschein belohnt. Wir danken!
2016-05-29_99_Streckenverlauf
Im Streckenverlauf ist am Turmhof eine 2 km Schleife, so dass ab dort alle folgenden Punkte 2 km mehr als im Text zeigen.

Im Gedächtnis bleibt der beängstigende Kontrast zwischen dem trostlosen Anblick von Köln-Porz und der Luxus-Idylle des Troisdorfer Villenviertels; ein ernüchterndes Lehrstück zur sozialen Scheere in unserer Heimat.

Wir bedanken uns bei unserem „Heidekönig“ Mika für die unterhaltsam ausgetüftelte Route und die vielfältigen Zusatzinformationen zu den Attraktionen im Streckenverlauf. Dat häste jot jemaat!
Und Markus danken wir für die Hanutas und Kitkats *knusperknusper*.

Unser Bericht zur 2015er Heide-Tour.

Organisation: Mika M.
Fotos: Mika M., Tobias D., Frank R., Michael F., Markus A., Tim S.
Text: Tim S.

29.05.2016 – Radtor durch die Wahner Heide

Startaufstellung

Mit dem Rad durch die Wahner Heide

Wir haben eine gute Nachricht für Menschen aus dem Raum SU-BN-K, die sich gerne sportlich in der Natur austoben möchten aber keine Lust auf lange An- und Abreisen mit dem Auto haben: Das Abenteuerland Wahner Heide liegt direkt vor eurer Haustür!

Am Sonntagmorgen trafen sich acht PAPIs vom Siegburger Väter-Freizeit-Netzwerk in Troisdorf an der Burg Wissem für eine eintägige Erlebnisrundfahrt mit dem Fahrrad durch die Wahner Heide.
Vom Startpunkt ging es zwischen den Wildgehegen durch, weiter am Leyenweiher vorbei und rauf zum Güldenberg nach Troisdorf-Altenrath. Spätestens jetzt war allen klar, dass dies nicht eine ruhige Spazierfahrt werden würde, sondern eine sportlich-anspruchsvolle Erkundungsfahrt auf großteils unbefestigten Wegen. Endlich mal wieder richtig auspowern!
Weiter führte uns die erste Etappe hinter Altenrath vorbei an der tausendjährigen (?) Boxhohn-Eiche, Schefferei, Hasbach und Brand nach ca. 12 Kilometern zum zweiten Heideportal Turmhof, welches schon offiziell zu Rösrath zählt. Hier machten wir eine kurze Pause, bestiegen den Turm und genossen die hübsche Aussicht.

Dann strampelten wir weiter durch den dichten Wald und kamen dem Verkehrslärm der Autobahn recht nahe. Mit dem Auto sind wir schon hunderte Mal die A3 entlang der Raststätte Königsforst und unter der Wildwechselbrücke durchgebraust. Heute mal umweltfreundlich per Velo dicht daneben. Was für ein Kontrast!
Vom Wolfsweg aus erhaschten wir einen Blick auf das „Becken 2“, in dem früher Manöverübungen abgehalten wurden. Am Porzer Weg entlang dem Kurtenwaldbach passiert man den früheren Bahnsteig zur Verladung schwerer Militärfahrzeuge, der heute langsam zuwuchert und nach langen militärischen Scheingefechten nun von der Natur zurück erobert wird. Nach einer Umrundung des „Becken 1“ gelangten wir nach gut 20 Kilometern zum nächsten Portal Gut Leidenhausen, das wiederum zu Porz-Eil zählt. Halbzeit. Zur Erfrischung tranken wir etwas oder probierten eine köstliche Quiche der lokalen Gastronomie. Sehr anschaulich und lehrreich sind die Installationen der lokalen Bildungsräume. Ist die Stadt Köln mit einem Ameisennest vergleichbar? Wer entdeckt sein Zuhause auf dem begehbaren Satellitenfoto?

Auch die zweiten zwanzig Kilometer zurück zum Ausgangspunkt unserer Entdeckungstour durch die Wahner Heide boten reichlich Highlights. Nahe des Guts Leidenhausen gibt es einen großen Spielplatz mit Picknickgelegenheiten, den wir sicher demnächst mal mit den Kids ansteuern werden. Wir streiften die Trainings-Pferderennbahn und verweilten kurz an einem spannenden Plane-Spotter Aussichtspunkt, wo wir ein paar Landungen und Starts auf dem Köln-Bonner Flughafen beobachteten. Sehr aufregend!
Das Flughafengelände mit seinen gekreuzten Bahnen umfuhren wir wieder auf der Ostseite, diesmal entlang der Brandschneise und quer durch die Landebefeuerung bis zum ehemaligen Camp Altenrath. Das Camp Altenrath wurde bis 2004 von einer belgische Panzerbrigade als Kaserne genutzt. Bis 2014 wurde diese mit allem Drum und Dran dem Erdboden gleich gemacht. Heute kann man dort entschleunigt Ziegen und Schafen beim Weiden zusehen.
Auf dem folgenden Streckenabschnitt waren die Mounainbiker klar im Vorteil. Offroad passierten wir die Tongrube, bevor die Citybiker wieder ein Stück Asphalt unter die Pneus bekamen. Jetzt noch drei Kilometer bis zum Aussichtspunkt Telegraphenberg, der uns einen abschließenden und weitläufigen Blick auf die soeben durchfahrene Landschaft bot. Je mehr man sich für diese Aussicht angestrengt hat, desto schöner ist sie zu genießen.
Gibt es etwas noch besseres? Höchstens eine deftige Einkehr mit ofenfrischem Flammkuchen, Kartoffelsuppe, Radler und alkoholfreiem Weizenbier im Heidekönig. Müde und glücklich ließen wir die Eindücke des Tages Revue passieren und waren stolz auf unsere 40 Kilometer, die uns Augen und Ohren öffnete und tüchtig in den Beinen steckte.

Während unserer Tour durch die Wahner Heide wurde deutlich, dass dieses gesamte Areal über viele Dekaden einer starken militärischen Nutzung und Belastung ausgesetzt war. Neben eindrucksvollen Warnschildern (Explosionsgefahr!) und Absperrungen (unbekannte Munitionsreste) sind wir auf Übungsplätze und auch Bunkeranlagen gestoßen. Der morbide Militaria-Charme ist unsere Sache nicht. Die lebendige Natur und ihre Kraft der steten Erneuerung schon. Man darf wirklich dankbar und froh sein, dass diese ehemaligen Kriegsspielplätze den Menschen als Naherhohlungsgebiet zurück gegeben wurden.

31.05.2015 – Radtor durch die Wahner Heide

Organisation: Mika M.
Fotos: Mika M., HCA, Tobias D., Frank R., Sandro S.
Text: Tim S.