Ins Wasser fallen, das kann man auf zweierlei Weisen
verstehen. Entweder ist etwas tatsächlich ins Wasser gefallen, wurde nass oder
ist sogar untergegangen oder ein Vorhaben muss umständehalber abgesagt werden, meistens
wetterbedingt.
Unsere gebuchte Kanutour ist ins Wasser gefallen, weil sie
am Vortag abgesagt werden musste. Die Wettervorhersage prognostizierte Gewitter
im Zielgebiet. Bei Gewitter sollte man sich niemals auf oder im Wasser
aufhalten. Kein Scherz, kein Spaß, keine Ausnahme. No go!
Aber wenn wir in die Kanus gestiegen wären, hätten wir ins
Wasser fallen können. Platsch. Aber man fällt nicht aus dem Kanu ins Wasser,
sondern das Kanu kentert und alles fällt ins Wasser. Alles.
Wenn ein Kanu kentert, geht alles Ungesicherte unter und ist
weg. Portemonnaie, Fotoapparat, Schlüsselbund, Telefon und Ersatzkleidung dürften
dabei am Schlimmsten sein. Blöd aber verzichtbar sind Proviant und Dinge wie
Fernglas oder Erste-Hilfe-Pack. Was fällt Euch sonst noch ein? Paddel gehen
nicht unter, aber sie treiben ab. Das Kanu läuft voll Wasser und selbst wenn es
(im Schwimmen) wiederaufgerichtet werden kann, bleibt es voller Wasser. Die
Tour ist dann erstmal vorbei, bis man am Ufer eine Lösung gefunden hat. Je mehr
Helfer man hat, desto besser klappt das Leeren.
Damit im Fall des Kenterns doch nichts unter geht, packt man
wirklich alles (!) wasserdicht und schwimmfähig ein. Dann kann es zwar immer
noch mit den Paddeln abtreiben, aber meistens auch wiedergefunden und geborgen
werden. Da Totalverluste also nicht vollständig ausgeschlossen werden können,
nimmt man nur das Notwendigste mit und lässt alles andere zuhause. Was dazu
gehört, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Alle mitgeführten Gegenstände sollten während der Fahrt auf
dem Wasser wasserdicht und schwimmfähig (und grell?) verpackt sein. Dafür gibt
es Tonnen und Packsäcke, aber auch individuelle Schutzhüllen und
Befestigungsmittel.
- In die Tonnen kommen Ersatzkleidung, Proviant und andere größere Gegenstände.
- In Packsäcken sind Snacks, Portemonnaie und Schlüssel gut aufgehoben.
- Dinge, die während der Fahrt auf dem Wasser zum Einsatz kommen (können), sollten individuell geschützt werden. Dafür gibt es Hüllen für Telefone und Karabiner mit Kettchen für Schlüssel und ähnliches.
Ziemlich viel Gepäck, was man mit sich im Kanu verstauen
muss und den Bewegungsraum sehr einengt. Weniger Gepäck ist mehr Platz.
Weglassen ist die Devise!
Eine teure Fotoausrüstung (Spiegelreflexkamera) sollte man besser nicht auf dem Wasser verwenden, sondern nur auf Land am Ufer. Welches Ausflugsfoto ist mehrere hundert Euro wert?
Wir danken HC für seine tatkräftige Organisation unseres – der Gewitterprognose zum Opfer gefallenen – Lahn-Abenteuers und vertrauen auf die nächste Chance für eine (obenrum) trockene Kanutour!
11.05.2019 – entfallene Kanutour
Text: Tim S.