… und wie geht es eigentlich den Vätern?

Heute wurde ich zur Teilnahme an einer Umfrage der Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in Nordrhein-Westfalen eingeladen. Die Fragen haben mir gut gefallen und ich habe sie so authentisch wie möglich beantwortet. Dabei haben ich natürlich nur für mich selbst geantwortet, möchte meine Antworten aber gerne mit anderen Vätern teilen.

Bevor ich zu den Fragen und meine Antworten komme, empfehle ich gerne die Homepage der Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in Nordrhein-Westfalen zur Lektüre und Unterstützung! Außerdem freue ich mich über weitere Umfrage-Teilnehmer und verlinke das Formular der LAG Väterarbeit NRW bei Surveymonkey: (Link abgelaufen).

Hier nun die Fragen und meine Gedanken/Antworten darauf:

  1. Wie nehmt ihr/ nehmen Sie Väter momentan wahr?
    Begegnungen mit anderen Vätern waren vor Corona schon selten. Durch die vorgegebenen Verhaltensregeln kommt es nur noch in seltenen Ausnahmefällen zu direkten Kontakten zu anderen Vätern. Persönliche Gespräche sind fast vollständig verstummt.
  2. Wie haltet ihr/ halten Sie Kontakt zu ihnen?
    Technische Lösungsansetze werden verfolgt: Unser PAPI-Stammtisch hat bisher zwei Monatstreffen als Online-Konferenz gestaltet, mit nicht mal der Hälfte der üblichen Teilnehmer. Außerdem betreiben wir online einen privaten Gruppen-Chat und einen eMail-Verteiler. Nach Bedarf und Möglichkeit wird das Telefon für direkte Gespräche genutzt.
  3. Vor welchen Herausforderungen stehen Väter und wie meistern sie diese?
    Die Väter aus meinem Bekanntenkreis nehmen die veränderten Herausforderungen an. Sie passen ihr Verhalten an die neuen Regelungen an. Unverändert ist: Männer wollen funktionieren, Probleme lösen und nicht selber das Problem sein.
  4. Was stellt ihr/ stellen Sie Bezug auf die Erwerbsarbeit (Homeoffice), die Kinderbetreuung und Home Schooling fest?
    Auf allen drei Ebenen – Familie, Schule und Beruf – sind die kritischen Faktoren:
    1) Anpassungebereitschaft & Kreativität
    2) technische Ausstattung & Verständnis
    3) Motivation & Disziplin.
    Fehlt eins oder mehrere, gelingt es schlecht bis garnicht.
  5. Welche Rollenmodelle bewähren sich gerade eher?
    Auf allen drei Ebenen – Familie, Schule und Beruf – bewäht sich Teamarbeit. Jeder trägt nach eigenen Fähigkeiten sein Bestes bei. Ich beobachte gestiegene Koopreations- und Kompromissbereitschaft, Selbstdisziplin und Mäßigung des Egoismus. Es ist in den vergangenen zwei Monaten zu keinen ernsten Streitigkeiten gekommen. Ein kleines Corona-Wunder!
  6. Welche Veränderungen nehmt ihr/ nehmen Sie bei Vätern wahr?
    Väter stellen eigenen Bedürfnisse hintenan und leiden zunehmend unter der Isolation. Ich kenne niemanden, der an Corona erkrankt ist, aber viele (auch ich selbst) die sich rasant einer Depression nähern. Die unsichtbaren Kollateralschäden sind sehr wahrscheinlich erheblich größer als reale Corona-Schäden.
  7. Welche (neuen/ zusätzlichen Bedarfe von Vätern erkennt ihr/ erkennen Sie?
    Das alte – und oft negierte – Bedürfnis der Väter/Männer ist stark gestiegen: sozialer Kontakt zu als gleichartig und ebenbürtig empfundenen Vertrauenspersonen. Das fiel Männern schon vor Corona schwer, mit den Corona-Verhaltensauflagen leiden die spärlich vorhandenen Kontakte. Hoffentlich nur vorübergehend. Ein Neuaufbau ist erforderlich.
  8. Was sollten Öffentlichkeit und Politik über Väter jetzt erfahren?
    Väter leisten in Familie, Homeschooling und Beruf einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Herausforderung. Sie drücken sich nicht vor ihrer Verantwortung, sondern ordnen ihre persönlichen Bedürfnisse unter. Selbst, wenn sie selbst dadurch Schaden nehmen. Väter wollen funktionieren, Probleme lösen und nicht selber das Problem sein.

Wie denkt Ihr über das Thema und beantwortet die Fragen – für Euch selbst oder online? Fällt es Euch leicht, sich mit den Fragen auseinander zu setzen? Ich bin neugierig.

Text: Tim Stegemann
Umfrage: Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in Nordrhein-Westfalen

Trotz Kontaktsperre am PAPI-Stammtisch teilnehmen

Der 115. PAPI-Stammtisch im April 2020 fiel leider genau in die Zeit der Corona-Kontaktsperren und hätte darum um ein Haar nicht stattfinden können. Das wäre zwar verkraftbar gewesen, aber solange Mittel und Wege bestehen, Ziele zu erreichen, muss man sich diese Wege und Mittel eben erschließen.

In der Welt, Europa, Deutschland, hier und allerorten passiert gerade – neben den schrecklichen Folgen von Corona – auch so viel Wunderbares, was man bis vor wenigen Wochen nicht für möglich gehalten hat. Durch die Kontaktsperren wurden Gewohnheiten (und Trägheiten!) überwunden und neue – digitale – Fähigkeiten erlernt. Die Lernkurven steigen steil an: Schon nach drei Wochen des Experimentierens und Ausprobierens sind nicht nur im Homeoffice, sondern vor allem im Bereich Schule und Lernen, mehr Praxiserfahrungen gewonnen worden als in den letzten zehn Jahren zusammen. Digitale Schule? Geht! Ja, liebe Skeptiker, es ist nicht perfekt, aber auf dem richtigen Weg und schon viel weiter als man das vorher für möglich gehalten hat. Fasziniert beobachte ich meine Kinder in der fünften und achten Klasse, wie sie neugierig und unvoreingenommen neue Technik einsetzen um weiter am schulischen Leben teilnehmen zu können. Als ich in ihrem Alter war, konnte ich virtuos meinen Kassettenrekorder bedienen. Mehr gab es in den frühen Achtzigern noch nicht. Und heute?

Heute, zu Corona-Zeiten, stellen wir uns der Herausforderung und treffen uns von zuhause aus am virtuellen PAPI-Stammtisch, per Videokonferenz. Dazu haben wir Skype genutzt, weil es auf vielen Plattformen verfügbar ist. Notebook, Tablet, Smartphone, Windows, iOS, Android… Wenn man möchte, kann man es nutzen, sogar kostenlos. Nur die Bedienung finde ich etwas hakelig. Kann aber auch an mir liegen, dass ich mich wie der erste Mensch anstelle. Erkenntnis: Wenn man etwas neues lernen möchte, sollte man auch „altes“ Wissen wieder in Frage stellen können. Denn neues Lernen ersetzt oder ergänzt altes Wissen. Ich freue mich sehr über diese Chancen und möchte sie gerne nutzen.

Den 116. PAPI-Stammtisch möchte ich dennoch lieber wieder in physischer Gemeinschaft genießen. Wir sehen uns!

Text: Tim Stegemann

Kanutour auf der Lahn

Nachdem Martin Wolpers selig im August 2015 eine unvergessene Kanutour auf der Aggertalsperre organisiert hatte, keimte im Sommer 2018 der Wunsch nach Wiederholung. Nur zwei erfolglose Versuche später spielten Wetter und Teilnehmer zusammen: Lahn, 21. September 2019.

Die Organisation war nicht schwierig, denn Kanuverleiher gibt es an Lahn und Dill in Massen. Die Eckpfeiler Datum, Transport, Gerät, Kostenumlage und Verpflegung waren schnell eingeschlagen und dank Google-Docs und Threema-Gruppe leicht unter den Teilnehmern zu publizieren. „Läuft.“ heißt das wohl. Auch Detailplanungen wie Countdown und Fahrgemeinschaften oder „Sonderlocken“ sind bei etablierten Informationswegen kein Hexenwerk. Die Lahn ist ein langer ruhiger Fluss, eine fast ausschließlich touristisch genutzte Binnenwasserstraße mit Bootsgassen bei Gießen und Wetzlar, moderaten Stromschnellen und Selbstbedienungsschleusen weiter stromab sowie einem Schifffahrtstunnel in Weilburg. Der musste als Attraktion unbedingt befahren werden, sodass der Abschnitt Leun nach Gräveneck gewählt wurde.

Wegen der wenig flexiblen Bootübergabe klingelte am Samstag mein Wecker um sechs Uhr und es war noch dunkel. Eine Radfahrt zum Bäcker, ein Kaffee, einen Kakao und zwei Croissants später waren die Brötchen geschmiert, die Ortliebs (das sind wasserdichte Stausäcke mit Knebelverschluss der gleichnamigen Firma) gegriffen und in „le bateau“ verstaut. Ein anderer Papi und Tochter stiegen zu und wir brausten die A3 nach Limburg und über schnörkelige Landstraßen nach Gräveneck. Der RMV-Fahrkartenautomat war weniger zickig, als im Usenet kolportiert wird, und gab die gewünschten 5er- Gruppentageskarten und ein Kinder-Einzelfahrschein aus, womit sich die Tarif-Exegese bezahlt gemacht hat. Kurz darauf trafen die übrigen Papis, Töchter und Mami ohne Stau pünktlich und die Bahn nach Fahrplan pünktlich ein – Plan B konnte liegen bleiben. Vereinzelt gab es Stimmen, es sei kühl. Wenn es gegen neun am Tag des Äquinoktiums im Herbst kühl ist, handelt es sich um Organsationsversagen. Die Bahn war geheizt. Sie hatte eine Toilette, die gern genutzt wurde, weniger wegen Geruchs oder Brennens in den Augens, eher wegen Alleinstellung.

In Leun wartete Finn vom Verleiher schon mit den Booten auf dem Anhänger. Er teilte Rettungswesten nach Gewicht, Paddel nach Länge und Staugefäße aus. Eine kurze Einweisung zu Steuern, Stauen, Paddeln später setzten wir an der Mündung des Iserbachs ein. Zuerst der Familienvierer, dann der Zweier mit Alleinreisendem, dann der gemischte Dreier mit „Kielschwein“, der jüngsten, die nicht paddeln muss. Das Organisationsversagen konnte kurzfristig behoben werden, es wurde warm.

Die Lahn mäandert – wir mäandern mehr. Auch wenn abwechselnd rechts und links jemand ein Paddel durch das Wasser zieht, fährt ein Kanadier nicht geradeaus, denn Kraft und Geschick und Taktgefühl unterscheiden sich heftig. Das tat der Laune keinen Abbruch, einigen Zweigen schon.

Auf dem Weg zur ersten Schleuse in Löhnberg ging einigen das Wasser aus. Mit etwas Übung kann man Stromschnellen erkennen und den Pfad darin lesen, aber das war nicht ausreichend gezeigt worden. Dafür wies die typische Ruckelei der Insassen schon auf große Entfernung den folgenden Booten den Weg. Der Kiesbagger leistungshalber geht an den Zweier mit Alleinreisendem für zweimalige Grundberührung, der Kiesbagger ehrenhalber an den Familienvierer für eine Grundberührung (die erste außerdem) und die des Auflaufens Unfähigen gehen leer aus. Die Stauhaltung Löhnberg deutete sich recht bald durch nachlassende Strömung und größere Wassertiefe an.

An der Schleuse Löhnberg war Halbzeit und das Ende des Gießener Beckens erreicht, ab dort wird das Lahntal enger, die Berge zwängen den Fluss zunehmend ein. Wir wurden von anderen Kanuten geschleust, die schon vor uns angelegt hatten. Nach der Talschleusung schoben wir ein Picknick auf der Schleuseninsel ein und sahen Angler, die nichts fingen. Auf dem Weg nach Weilburg wurde der Alleinreisende langsam unruhig, denn eine Verabredung hinderte ihn an der Teilnahme bis zum Ende. Er stieg unmittelbar vor dem Schifffahrtstunnel in Weilburg aus, wo für die anderen die Gaudi begann. Sein Platz wird von einem Mädel aus dem Familienboot übernommen.

Der Tunnel ist nur etwa 200m lang, man sieht beide Enden, aber am talseitigen ist eine Koppelschleuse mit Selbstbedienung. Vor den Obertoren lagen zwei Einerkajaks, deren Insassen natürlich nicht zur Schleusung ausstiegen. Also drängte eins unserer Boote zur Leiter, um die selbstbediente Schleuse zu öffnen.

Alle Lahn-Schleusen sollen mit gefüllter Kammer und geschlossenen Toren und Schützen zurückgelassen werden. Wer an eine Schleuse kommt, muss nur das Obertor öffnen, um einzufahren. Dann werden die oberen Stemmtorflügel geschlossen und im Untertor die Schütze geöffnet, um das Wasser abzulassen. Irgendwann ist der Wasserspiegel in der Kammer dem des Unterwassers gleich, dass man mit den Tummelbäumen die Untertorflügel öffnen kann. Während die Boote ausfahren, kann man die Schütze des Untertors schließen, nach dem letzten Boot das Untertor selbst und danach die Schütze des Obertors öffnen, um die Kammer wieder zu füllen. Bei der Koppelschleuse am Weilburger Tunnel schließt sich unmittelbar an die obere Kammer die untere Kammer an, aber der Ablauf ist gleich.

Während unsere Boote einfuhren, schaute eine der Töchter noch in den Tunnel, ob weitere Boote kämen, denn in der Kammer war Platz und man wartet länger auf einen Schleusengang als auf eine Tunneldurchfahrt. Doch kurz vor unserer Überfahrt in die untere Kammer versuchten ein paar Kerle, die Schütze des Obertors zu öffnen, was den Schleusengang wenigstens verlängert oder gar unmöglich gemacht hätte. Drei Mädels hatten großen Spaß, die Koppelschleuse zu bedienen.

Unterhalb von Weilburg liegt die Lahn in einem engen Tal, sonnig warme Abschnitte wechseln sich mit kühlen im Schatten der Hänge ab. In den Booten macht sich Erschöpfung breit, die Jüngste schläft im Sitzen, den Kopf auf einer Kiste, der einzige Junge schaut in die Landschaft. Es sind also noch ein Familiendreier mit Loch – oft sogar Familienzweier mit Loch und Kielschwein – ein gemischter Dreier und ein Zweier „mit mit Kielschwein“ unterwegs. Doch bevor die Paddelei zur Tortur wird, ist Gräveneck erreicht, wo die Boote ausgesetzt, grob gereinigt und nach telefonischer Ansage des Verleihers mit Ausrüstung kieloben abgelegt wurden. Eine Pizzeria am Campingplatz bot eine sonnige Terrasse, Erholung und leckere Verpflegung, ehe wir alle in den Sonnenuntergang auf der A3 fuhren.

21.09.2019 – PAPI-Kanu
Text: HCA
Bilder: verschiedene

Fussball-Tippspiel 19/20

Bisher tippten wir die wöchentlcihen Fussball Bundesligaspiele nur im kleinen Kreis. In der kommenden Bundesligasaison 2019/2020 werden wir uns mit Sven Pistor vom WDR 2 messen – und mit tausenden anderen Hörern von WDR 2 Liga Live!

Mitmachen
Um am 16.08.2019 mitspielen zu können, musst Du Dich vorher registrieren. In Deinem Profil kannst Du unter ‚Meine Tipprunde‘ Mitspieler von „PAPI-Stammtisch Siegburg“ werden und Dich direkt mit den anderen Papis vergleichen.

Zuhören
An Spieltagen überträgt der WDR 2 Liveberichte von der ARD Bundesliga-Konferenz natürlich im Radio (UKW 100,4 / DAB+ Block 11D) als Livestream im Web auch als App. Es hat ja nicht jeder ein Pay-TV Abonnement.

Chillen und Grillen an der Sieg – PAPI-Kinder-Zelten 2019

Ein Wels von 2,20 m Länge und einem Gewicht von über 70 Kilogramm! In der Sieg! Nun gut, wir sind ihm nicht begegnet (ein Angler hatte ihn bereits 2014 aus dem Wasser gezogen). Doch hätten wir im Vorfeld gewusst, dass sich hier solche Riesen tummeln, wer weiß, ob Valentina und ich an diesem Kinder-Papi-Sommerwochenende teilgenommen hätten … Wir wussten es nicht und das war unser Glück – denn es wären uns ansonsten drei wunderbare Tage entgangen!

Aber ganz von vorn: Wir lernten Tims Familie vergangenes Jahr in Holland kennen. Im Grunde waren es vor allem die Kinder, die sich kennen lernten und zu Brieffreundinnen wurden. So kam es, dass sie sich gegenseitig besuchten und Tim uns zum PAPI-Kinder-Zelten einlud.

Das Wochenende im Juni war heiß, sehr heiß. Am Zeltplatz in der Nähe von Eitorf angekommen, hatte sich Valentina sofort mit den anderen Kindern abgesetzt. Und ich stand da: allein mit unserem neuen Zelt. Der Aufbau war sicherlich selbsterklärend, doch für jemanden, der noch nie ein Zelt aufgebaut hat, alles andere als das. Doch eh ich mich versah, boten sich viele helfende Hände an, jung wie alt, die mir das Zelt im Nu aufbauten.

Und so gestaltete sich schließlich das ganze Wochenende: Wir wurden herzlich aufgenommen und die Gemeinschaft wurde von allen großgeschrieben – gleich ob beim Frühstück, gemeinsamen Grillen, Geschirr spülen oder all dem, was sonst so anfiel.

Die Sieg war erfrischend, das Bier ebenso. Dazu Marshmallows über dem Lagerfeuer und spannende Gespräche – ein rundum erholsamer Kurzurlaub mit ausgelassenen Kindern und entspannten Vätern.

Fazit. Im nächsten Jahr gerne wieder. Und zwischenzeitlich hoffentlich noch den ein oder anderen spannenden Ausflug, an dem wir dann gerne teilnehmen werden …

P.S.
Hallo,
ich fand es auch sehr schön und freue mich schon auf das nächste Mal Zelten.
Liebe Grüße Valentina 🙂

28.-30.06.2019 – PAPI-Kinder-Zelten
Text: Michael B.
Bilder: Michael B., Tim S.

Fridays For Future – mit 40.000 in Aachen

Ich bin so erleichtert und ermutigt, denn die junge Generation verdaddelt ihre Zeit nicht an der Spielkonsole oder verblödet mit Pranks auf Youtube. Nein, sie ist hellwach und zur richtigen Zeit am richtigen Ort, in Aachen bei der Anti-Kohle Kundgebung. Und wir waren dabei!

Anfänglich war es nur eine Schnapsidee, den Brückentag für ein kleines Abenteuer zu nutzen und an Fridays For Future teilzunehmen. Gewünscht hatte ich mir das schon seit ein paar Wochen. Einmal dabei sein und mitmachen. Greta Thunberg würdigen.

Vorab im Meinungsaustausch mit den anderen PAPIs wurde klar, dass mancher auch ein Risiko sieht, wo Aktivisten von Ende Gelände zu mehr Einsatz bereit sind als die Schülerinnen und Schüler der friedlichen Fridays For Future Bewegung. Kann man sein Kind dorthin mitnehmen und vielleicht einer Gefahr aussetzen? Die Diskussion war durchaus kontrovers und emotional aufgeladen. Schlussendlich entscheidet jeder für sich und Zeit haben auch nicht alle. Ein Tag Schulstreik kommkt auch nicht für jeden in Frage, was absolut nachzuvollziehen ist.

So bin ich am Freitagmorgen mit meiner Tochter in die Regionalbahn nach Aachen gestiegen, bereit für ein aufregendes Polit-Abenteuer mit Demonstration, Plakaten, Transparenten und Parolen. Lebendige Demokratie auf der Straße.

Vom Hauptbahnhof zog der Demonstrationszug in sehr gemächlichem Tempo durch die Innenstadt zum Tivoli, wo eine große Bühne für die Abschlusskundgebung errichtet worden war. Unterwegs lernten wir die Parolen und beteiligten uns lauthals: Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut! Manche Sprüche erschienen mir allerdings etwas übermotiviert und naiv, sodass ich sie mir gespart habe. (Ich habe nichts gegen „Kohle von der Bank“.) Wir hatten eine tolle Zeit mit den 40.000 friedlichen Teilnehmern und auch die am Straßenrand positionierten Polizistinnen und Polizisten hatten einen sonnigen Tag, mit viel Kindergebrüll 🙂
Kennen wir von Kindergeburtstagen.

Wir bedanken uns herzlich für das frische Leitungswasser (aus Gläsern!) und die kostenlose Toilettenbenutzung vom Café & Bar zuhause. Ein vorbildliches und nobles Engagement!

Am späteren Nachmittag saßen wir erschöpft aber auch voller positiver Eindrücke im Zug zurück nach Siegburg. Viele junge Menschen von hier waren auch dabei gewesen. Sie und die vielen anderen Teens/Twens/Students/Parents und Oldies For Future werden sich einbringen und Antworten finden auf die Fragen unserer Zeit.
Ich bin sicher, dass wir uns auf sie verlassen können.

Fridays For Future, Aachen – 21.06.2019
Text und Bilder: Tim S.

Anregung: Tagestrip zum Panarbora Naturerlebnispark

Wenn einer eine Reise tut … kann er bekanntlich viel erleben! – Schönstes Maiwetter und die Neugier, ein wenig mehr von der Siegburger Umgebung zu erkunden waren dem Autor Gründe genug, sich an einem Sonntagmorgen aufs Fahrrad zu schwingen. Mit der Regionalbahn RE9 Richtung Siegen und nach Umstieg in den Bus nach Waldbröl am Bahnhof Schaldern, erreichte der Autor schließlich nach ca. 80 Minuten den Startpunkt dieses Tagestrips: den Panabora Naturerlebnispark bei Waldbröl (www.panarbora.de).
Herzstück des Parks ist ein 40m hoher Aussichtsturm in Massivholzbauweise, eine Augenweide für Freunde des Zimmermannhandwerks.

Dieser Turm ist Ausgangspunkt für einen „Baumwipfelpfad“ durch den nahegelegenen Wald. Rund 10m über dem Waldboden gelegen bietet dieser Rundweg an Schautafeln Informatives zum Thema Wald und Natur sowie schöne Ausblicke ins Bergische Land! Im Freigelände des Parks sind ein Kräutergarten angelegt – interessant für die Küchen- und Gartenfreunde –, ein Heckenirrgarten (noch im Wachstum begriffen) sowie ein kleiner Abenteuerspielplatz.

Schließlich bietet die integrierte Jugendherberge im Haupthaus sowie in den Hütten der „kontinentalen“ Erlebnisdörfer zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Sie runden das Angebot dieses für Groß und Klein interessanten Freizeitangebotes ab.
Der Park Panabora liegt in unmittelbarer Nähe des Knotens 77 im Knotenpunktsystem der RadRegionRheinland (mehr Infos hierzu unter www.radverkehrsnetz.nrw.de ).

Die ersten rund 10km Richtung Knoten 55 verlaufen längs des Höhenzugs „Der Nutscheid“, anfangs auf Asphalt, später auf befestigten Schotter- oder Waldpisten. Mäßig anstrengende kurze Anstiege wechseln sich mit langgezogenen Gefällestrecken ab, der verkehrsruhigste Abschnitt der Tour. Erste Einkehrmöglichkeit bietet das „Landhaus Höhe“ bei Altenherfen, inkl. Sonnenterrasse (www.landhaus-hoehe.de).
Vom Knoten 55 geht es in zügiger Schussfahrt ins Brölbachtal nach Ruppichteroth (Knoten 54). Dem Verlauf des Waldbrölbachs folgt man dem Radweg neben der B478. Kurz hinter Knoten 52 biegt man rechts ab. Nach zwei mittelschweren Anstiegen schließlich in Hülscheid angekommen darf man eine schöne Aussicht ins Siebengebirge genießen.

Hinter Hülscheid leitet einen das insgesamt gutbeschilderte Radwegenetz auf die Hauptstraße Richtung Neunkirchen/Knoten 42.
Von Neunkirchen geht es in ordentlicher Schussfahrt ins Wahnbachtal.

Es folgt ein etwa 2km langer Anstieg auf der B507 Richtung Pohlhausen, auf diesem Teilstück leider ohne Radweg. Man kann aber auf halber Strecke die B507 Richtung Bruchhausen verlassen und über die Bruchhausener Straße ebenso nach Pohlhausen gelangen. Hier erwartet einen dann eine angenehme Erfrischung an der Bockenbuscher Milchtankstelle, auf der Rückseite des Gasthauses „Bockenbusch“ gelegen.

Sie wird seit 2010 betrieben und bietet 24h lang gekühlte, frische Rohmilch (zu einem vertretbaren Mehrpreis). Zudem sind die Stallungen der Kühe und Kälber frei einsehbar. Wer einem Landwirt etwas Gutes tun und seinen Kindern zeigen möchte, wo die Milch in Wahrheit herkommt (eben nicht aus dem Supermarkt), schlägt hier zwei Fliegen mit einer Klappe.
Die verbleibenden rund 10 der insgesamt knapp 40km langen Tagestour rollt man bequem neben der B56 nach Siegburg.
Was bleibt an Erlebtem? – Viel Natur, angenehm gestärkte Radfahrermuskulatur und die Lust auf einen weiteren Kurztrip ins Bergische!

Tagestrip Panarbora – 2019-06
Text und Bilder: Michael F.

Von der Wahner Heide zum Monte Troodelöh

Unsere Rundreise mit vier Fahrrädern und einem Kindersitz begann am Sonntagmorgen um 9:30 Uhr in Troisdorf im Hof der Burg Wissem.

Ein idyllisches Naturerlebnis bot sich uns am Leyenweiher, als freies Rotwild ein morgendliches Bad in friedlicher Atmosphäre nahm, begleitet von einem Konzert von Froschen, Enten und Vögeln.

Über den Siegburger Weg den Güldenberg hinauf nach Altenrath und Besuch der neu gepflanzten Bockshorner Eiche. Die gefallene Tausendjährige Eiche weckt Emotionenen und macht die Wandlungen des Lebens in der Natur sichtbar.

Mit den ersten Kilometern in den Waden kehren wir zur Frühstückspause ins Heideportal Turmhof ein. Wir hatten hier schon öfters Rast gemacht, doch diesmal sahen wir mit Hilfe unserer jüngsten Begleiterin Altbekanntes aus neuer, kindlicher Perspektive.

Vorbei am Pionierbecken 2 über die A3 auf dem Rennweg in den Königsforst und über den Rath-Forsbacher Weg zur Wassertretstelle, einem bei Jung und Alt beliebten Treffpunkt. Die Anlage ist gut in Schuss und bietet Wanderern, Läufern und Radfahrern eine herrliche Gelegenheit zur Erfrischung. Außerdem gibt es rustikale Bänke für mitgebrachte Mahlzeiten und eine Schutzhütte.

Weiter ging es zum geografischen Höhepunkt des Tages, dem gut ausgeschilderten Monte Troodelöh, der höchsten Erhebung auf Kölner Stadgebiet.

Monte Troodelöh

Der Königsforst beeindruckt durch seine vitale Bewaldung, insbesondere im Mai, wenn das junge Grün leuchtet und die Natur vor Kraft strotzt. Hier werden Lebensgeister geweckt!
Für Radfahrer ist die führere Trasse der Sülztalbahn gut zur Walderkundung geeignet. Wir hatten nur Zeit für einen kurzen Halt am ehemaligen Bahnhof Forsbach, denn die Mägen knurrten und wollten in der Forsbacher Mühle gefüllt werden.

Das Timing hätte nicht besser sein können. Das angekündigte Gewitter tobte um uns herum, während wir genüsslich Schnitzel, Pfannkuchen, Pizza, Pommes, Apfel- und Käsekuchen vertilgten.

Streckenverlauf

In einer Regenpause fuhren wir in einem Rutsch von Forsbach 15 Kilometer zurück nach Troisdorf. Erst durch Rösrath, dann entlang der Sülz, die wir kurz vor Donrath überquerten, auf dem Agger-Sülz-Weg und dem Aggerdamm bis zur Aggerbrücke am Troisdorfer Ortseingang. Hier trennten sich unsere Wege und jeder freute sich auf eine weiche Couch oder ein heißes Bad für müde Muskeln.
Mit seiner engagierten Vorbereitung hat uns Mika unserer Heimatumgebung wieder etwas näher gebracht und uns die abwechselungsreiche Schönheit der Wahner Heide und des Königsforst vor Augen geführt.

19.05.2019 – Monte Troodelöh
Organisation & Fotos: Mika M.
Text & Bilder: Tim S.

Whisky-Tasting 2019-05

Seit wir vor knapp fünf Jahren an einer kommerziellen Whisky Verkostung teilgenommen haben, treffen wir uns in unregelmäßigen Abständen auch zum privaten Nosing und Tasting. Bei den bisherigen Gelegenheiten wurden insgesamt schon einundzwanzig verschiedene Whisky probiert, bewertet und drei Tagessieger gekürt. Diesmal hat Frank R. den Abend organisiert und uns in seinen Partykeller eingeladen.

Wenn das nicht mal eine stattliche Bar ist!

Es ist wieder eine bunte Aufstellung am Start, aus Schottland, Irland und Deutschland, Single Malts und Blends und ein Single Rye:

  • Tullamore DEW
  • Dalmore The Twelve
  • Cutty Sark Prohibition
  • Talisker Skye
    (auch im Tasting 2017-05)
  • Eifel Whisky Single Rye

Natürlich sind wir Amateure, ohne professionel ausgebildete Sinnesorgane, aber mit Enthusiasmus und Spaß an der Freude. Jeder Teilnehmer bewertet subjektiv den Geruch und Geschmack jedes Kandidaten und vergibt Punkte nach persönlichem Gefallen. Dabei gilt:

  • 5 Punkte / + + / sehr gut
  • 4 Punkte / + / gut
  • 3 Punkte / o / neutral
  • 2 Punkte / – / schlecht
  • 1 Punkt / – – / sehr schlecht
Jeder Teilnehmer hat einen Whisky ins Rennen geschickt und alle Kandidaten individuell bewertet.

Aus allen individuell vergebenen Punkten wird eine Gesamtbewertung errechnet. Unsere abschließenden Rankings mögen daher überraschen, sind aber der Objektivität verpflichtet.

Der Gewinner war eine echte Überraschung: Der vierjährige „Eifel Whisky Single Rye“ aus Deutschland!

Abschließend wurde noch ein wenig über Hochprozentiges gefachsimpelt und eine kleine Brücke zum Rum gebaut. Wir könnten auch mal ein Rum-Tasting … Schmatz!

17.05.2019 – Whisky Tasting
Organisation & Bilder: Frank R.
Text & Bilder: Tim S.

Wenn eine Kanutour ins Wasser fällt

Ins Wasser fallen, das kann man auf zweierlei Weisen verstehen. Entweder ist etwas tatsächlich ins Wasser gefallen, wurde nass oder ist sogar untergegangen oder ein Vorhaben muss umständehalber abgesagt werden, meistens wetterbedingt.

Unsere gebuchte Kanutour ist ins Wasser gefallen, weil sie am Vortag abgesagt werden musste. Die Wettervorhersage prognostizierte Gewitter im Zielgebiet. Bei Gewitter sollte man sich niemals auf oder im Wasser aufhalten. Kein Scherz, kein Spaß, keine Ausnahme. No go!

Aber wenn wir in die Kanus gestiegen wären, hätten wir ins Wasser fallen können. Platsch. Aber man fällt nicht aus dem Kanu ins Wasser, sondern das Kanu kentert und alles fällt ins Wasser. Alles.

Wenn ein Kanu kentert, geht alles Ungesicherte unter und ist weg. Portemonnaie, Fotoapparat, Schlüsselbund, Telefon und Ersatzkleidung dürften dabei am Schlimmsten sein. Blöd aber verzichtbar sind Proviant und Dinge wie Fernglas oder Erste-Hilfe-Pack. Was fällt Euch sonst noch ein? Paddel gehen nicht unter, aber sie treiben ab. Das Kanu läuft voll Wasser und selbst wenn es (im Schwimmen) wiederaufgerichtet werden kann, bleibt es voller Wasser. Die Tour ist dann erstmal vorbei, bis man am Ufer eine Lösung gefunden hat. Je mehr Helfer man hat, desto besser klappt das Leeren.

Damit im Fall des Kenterns doch nichts unter geht, packt man wirklich alles (!) wasserdicht und schwimmfähig ein. Dann kann es zwar immer noch mit den Paddeln abtreiben, aber meistens auch wiedergefunden und geborgen werden. Da Totalverluste also nicht vollständig ausgeschlossen werden können, nimmt man nur das Notwendigste mit und lässt alles andere zuhause. Was dazu gehört, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Alle mitgeführten Gegenstände sollten während der Fahrt auf dem Wasser wasserdicht und schwimmfähig (und grell?) verpackt sein. Dafür gibt es Tonnen und Packsäcke, aber auch individuelle Schutzhüllen und Befestigungsmittel.

  • In die Tonnen kommen Ersatzkleidung, Proviant und andere größere Gegenstände.
  • In Packsäcken sind Snacks, Portemonnaie und Schlüssel gut aufgehoben.
  • Dinge, die während der Fahrt auf dem Wasser zum Einsatz kommen (können), sollten individuell geschützt werden. Dafür gibt es Hüllen für Telefone und Karabiner mit Kettchen für Schlüssel und ähnliches.

Ziemlich viel Gepäck, was man mit sich im Kanu verstauen muss und den Bewegungsraum sehr einengt. Weniger Gepäck ist mehr Platz. Weglassen ist die Devise!

Eine teure Fotoausrüstung (Spiegelreflexkamera) sollte man besser nicht auf dem Wasser verwenden, sondern nur auf Land am Ufer. Welches Ausflugsfoto ist mehrere hundert Euro wert?

Wir danken HC für seine tatkräftige Organisation unseres – der Gewitterprognose zum Opfer gefallenen – Lahn-Abenteuers und vertrauen auf die nächste Chance für eine (obenrum) trockene Kanutour!

11.05.2019 – entfallene Kanutour
Text: Tim S.