Der 115. PAPI-Stammtisch im April 2020 fiel leider genau in die Zeit der Corona-Kontaktsperren und hätte darum um ein Haar nicht stattfinden können. Das wäre zwar verkraftbar gewesen, aber solange Mittel und Wege bestehen, Ziele zu erreichen, muss man sich diese Wege und Mittel eben erschließen.
In der Welt, Europa, Deutschland, hier und allerorten passiert gerade – neben den schrecklichen Folgen von Corona – auch so viel Wunderbares, was man bis vor wenigen Wochen nicht für möglich gehalten hat. Durch die Kontaktsperren wurden Gewohnheiten (und Trägheiten!) überwunden und neue – digitale – Fähigkeiten erlernt. Die Lernkurven steigen steil an: Schon nach drei Wochen des Experimentierens und Ausprobierens sind nicht nur im Homeoffice, sondern vor allem im Bereich Schule und Lernen, mehr Praxiserfahrungen gewonnen worden als in den letzten zehn Jahren zusammen. Digitale Schule? Geht! Ja, liebe Skeptiker, es ist nicht perfekt, aber auf dem richtigen Weg und schon viel weiter als man das vorher für möglich gehalten hat. Fasziniert beobachte ich meine Kinder in der fünften und achten Klasse, wie sie neugierig und unvoreingenommen neue Technik einsetzen um weiter am schulischen Leben teilnehmen zu können. Als ich in ihrem Alter war, konnte ich virtuos meinen Kassettenrekorder bedienen. Mehr gab es in den frühen Achtzigern noch nicht. Und heute?
Heute, zu Corona-Zeiten, stellen wir uns der Herausforderung und treffen uns von zuhause aus am virtuellen PAPI-Stammtisch, per Videokonferenz. Dazu haben wir Skype genutzt, weil es auf vielen Plattformen verfügbar ist. Notebook, Tablet, Smartphone, Windows, iOS, Android… Wenn man möchte, kann man es nutzen, sogar kostenlos. Nur die Bedienung finde ich etwas hakelig. Kann aber auch an mir liegen, dass ich mich wie der erste Mensch anstelle. Erkenntnis: Wenn man etwas neues lernen möchte, sollte man auch „altes“ Wissen wieder in Frage stellen können. Denn neues Lernen ersetzt oder ergänzt altes Wissen. Ich freue mich sehr über diese Chancen und möchte sie gerne nutzen.
Den 116. PAPI-Stammtisch möchte ich dennoch lieber wieder in physischer Gemeinschaft genießen. Wir sehen uns!
Text: Tim Stegemann