Archiv für den Monat: Juni 2019

Chillen und Grillen an der Sieg – PAPI-Kinder-Zelten 2019

Ein Wels von 2,20 m Länge und einem Gewicht von über 70 Kilogramm! In der Sieg! Nun gut, wir sind ihm nicht begegnet (ein Angler hatte ihn bereits 2014 aus dem Wasser gezogen). Doch hätten wir im Vorfeld gewusst, dass sich hier solche Riesen tummeln, wer weiß, ob Valentina und ich an diesem Kinder-Papi-Sommerwochenende teilgenommen hätten … Wir wussten es nicht und das war unser Glück – denn es wären uns ansonsten drei wunderbare Tage entgangen!

Aber ganz von vorn: Wir lernten Tims Familie vergangenes Jahr in Holland kennen. Im Grunde waren es vor allem die Kinder, die sich kennen lernten und zu Brieffreundinnen wurden. So kam es, dass sie sich gegenseitig besuchten und Tim uns zum PAPI-Kinder-Zelten einlud.

Das Wochenende im Juni war heiß, sehr heiß. Am Zeltplatz in der Nähe von Eitorf angekommen, hatte sich Valentina sofort mit den anderen Kindern abgesetzt. Und ich stand da: allein mit unserem neuen Zelt. Der Aufbau war sicherlich selbsterklärend, doch für jemanden, der noch nie ein Zelt aufgebaut hat, alles andere als das. Doch eh ich mich versah, boten sich viele helfende Hände an, jung wie alt, die mir das Zelt im Nu aufbauten.

Und so gestaltete sich schließlich das ganze Wochenende: Wir wurden herzlich aufgenommen und die Gemeinschaft wurde von allen großgeschrieben – gleich ob beim Frühstück, gemeinsamen Grillen, Geschirr spülen oder all dem, was sonst so anfiel.

Die Sieg war erfrischend, das Bier ebenso. Dazu Marshmallows über dem Lagerfeuer und spannende Gespräche – ein rundum erholsamer Kurzurlaub mit ausgelassenen Kindern und entspannten Vätern.

Fazit. Im nächsten Jahr gerne wieder. Und zwischenzeitlich hoffentlich noch den ein oder anderen spannenden Ausflug, an dem wir dann gerne teilnehmen werden …

P.S.
Hallo,
ich fand es auch sehr schön und freue mich schon auf das nächste Mal Zelten.
Liebe Grüße Valentina 🙂

28.-30.06.2019 – PAPI-Kinder-Zelten
Text: Michael B.
Bilder: Michael B., Tim S.

Fridays For Future – mit 40.000 in Aachen

Ich bin so erleichtert und ermutigt, denn die junge Generation verdaddelt ihre Zeit nicht an der Spielkonsole oder verblödet mit Pranks auf Youtube. Nein, sie ist hellwach und zur richtigen Zeit am richtigen Ort, in Aachen bei der Anti-Kohle Kundgebung. Und wir waren dabei!

Anfänglich war es nur eine Schnapsidee, den Brückentag für ein kleines Abenteuer zu nutzen und an Fridays For Future teilzunehmen. Gewünscht hatte ich mir das schon seit ein paar Wochen. Einmal dabei sein und mitmachen. Greta Thunberg würdigen.

Vorab im Meinungsaustausch mit den anderen PAPIs wurde klar, dass mancher auch ein Risiko sieht, wo Aktivisten von Ende Gelände zu mehr Einsatz bereit sind als die Schülerinnen und Schüler der friedlichen Fridays For Future Bewegung. Kann man sein Kind dorthin mitnehmen und vielleicht einer Gefahr aussetzen? Die Diskussion war durchaus kontrovers und emotional aufgeladen. Schlussendlich entscheidet jeder für sich und Zeit haben auch nicht alle. Ein Tag Schulstreik kommkt auch nicht für jeden in Frage, was absolut nachzuvollziehen ist.

So bin ich am Freitagmorgen mit meiner Tochter in die Regionalbahn nach Aachen gestiegen, bereit für ein aufregendes Polit-Abenteuer mit Demonstration, Plakaten, Transparenten und Parolen. Lebendige Demokratie auf der Straße.

Vom Hauptbahnhof zog der Demonstrationszug in sehr gemächlichem Tempo durch die Innenstadt zum Tivoli, wo eine große Bühne für die Abschlusskundgebung errichtet worden war. Unterwegs lernten wir die Parolen und beteiligten uns lauthals: Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut! Manche Sprüche erschienen mir allerdings etwas übermotiviert und naiv, sodass ich sie mir gespart habe. (Ich habe nichts gegen „Kohle von der Bank“.) Wir hatten eine tolle Zeit mit den 40.000 friedlichen Teilnehmern und auch die am Straßenrand positionierten Polizistinnen und Polizisten hatten einen sonnigen Tag, mit viel Kindergebrüll 🙂
Kennen wir von Kindergeburtstagen.

Wir bedanken uns herzlich für das frische Leitungswasser (aus Gläsern!) und die kostenlose Toilettenbenutzung vom Café & Bar zuhause. Ein vorbildliches und nobles Engagement!

Am späteren Nachmittag saßen wir erschöpft aber auch voller positiver Eindrücke im Zug zurück nach Siegburg. Viele junge Menschen von hier waren auch dabei gewesen. Sie und die vielen anderen Teens/Twens/Students/Parents und Oldies For Future werden sich einbringen und Antworten finden auf die Fragen unserer Zeit.
Ich bin sicher, dass wir uns auf sie verlassen können.

Fridays For Future, Aachen – 21.06.2019
Text und Bilder: Tim S.

Anregung: Tagestrip zum Panarbora Naturerlebnispark

Wenn einer eine Reise tut … kann er bekanntlich viel erleben! – Schönstes Maiwetter und die Neugier, ein wenig mehr von der Siegburger Umgebung zu erkunden waren dem Autor Gründe genug, sich an einem Sonntagmorgen aufs Fahrrad zu schwingen. Mit der Regionalbahn RE9 Richtung Siegen und nach Umstieg in den Bus nach Waldbröl am Bahnhof Schaldern, erreichte der Autor schließlich nach ca. 80 Minuten den Startpunkt dieses Tagestrips: den Panabora Naturerlebnispark bei Waldbröl (www.panarbora.de).
Herzstück des Parks ist ein 40m hoher Aussichtsturm in Massivholzbauweise, eine Augenweide für Freunde des Zimmermannhandwerks.

Dieser Turm ist Ausgangspunkt für einen „Baumwipfelpfad“ durch den nahegelegenen Wald. Rund 10m über dem Waldboden gelegen bietet dieser Rundweg an Schautafeln Informatives zum Thema Wald und Natur sowie schöne Ausblicke ins Bergische Land! Im Freigelände des Parks sind ein Kräutergarten angelegt – interessant für die Küchen- und Gartenfreunde –, ein Heckenirrgarten (noch im Wachstum begriffen) sowie ein kleiner Abenteuerspielplatz.

Schließlich bietet die integrierte Jugendherberge im Haupthaus sowie in den Hütten der „kontinentalen“ Erlebnisdörfer zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Sie runden das Angebot dieses für Groß und Klein interessanten Freizeitangebotes ab.
Der Park Panabora liegt in unmittelbarer Nähe des Knotens 77 im Knotenpunktsystem der RadRegionRheinland (mehr Infos hierzu unter www.radverkehrsnetz.nrw.de ).

Die ersten rund 10km Richtung Knoten 55 verlaufen längs des Höhenzugs „Der Nutscheid“, anfangs auf Asphalt, später auf befestigten Schotter- oder Waldpisten. Mäßig anstrengende kurze Anstiege wechseln sich mit langgezogenen Gefällestrecken ab, der verkehrsruhigste Abschnitt der Tour. Erste Einkehrmöglichkeit bietet das „Landhaus Höhe“ bei Altenherfen, inkl. Sonnenterrasse (www.landhaus-hoehe.de).
Vom Knoten 55 geht es in zügiger Schussfahrt ins Brölbachtal nach Ruppichteroth (Knoten 54). Dem Verlauf des Waldbrölbachs folgt man dem Radweg neben der B478. Kurz hinter Knoten 52 biegt man rechts ab. Nach zwei mittelschweren Anstiegen schließlich in Hülscheid angekommen darf man eine schöne Aussicht ins Siebengebirge genießen.

Hinter Hülscheid leitet einen das insgesamt gutbeschilderte Radwegenetz auf die Hauptstraße Richtung Neunkirchen/Knoten 42.
Von Neunkirchen geht es in ordentlicher Schussfahrt ins Wahnbachtal.

Es folgt ein etwa 2km langer Anstieg auf der B507 Richtung Pohlhausen, auf diesem Teilstück leider ohne Radweg. Man kann aber auf halber Strecke die B507 Richtung Bruchhausen verlassen und über die Bruchhausener Straße ebenso nach Pohlhausen gelangen. Hier erwartet einen dann eine angenehme Erfrischung an der Bockenbuscher Milchtankstelle, auf der Rückseite des Gasthauses „Bockenbusch“ gelegen.

Sie wird seit 2010 betrieben und bietet 24h lang gekühlte, frische Rohmilch (zu einem vertretbaren Mehrpreis). Zudem sind die Stallungen der Kühe und Kälber frei einsehbar. Wer einem Landwirt etwas Gutes tun und seinen Kindern zeigen möchte, wo die Milch in Wahrheit herkommt (eben nicht aus dem Supermarkt), schlägt hier zwei Fliegen mit einer Klappe.
Die verbleibenden rund 10 der insgesamt knapp 40km langen Tagestour rollt man bequem neben der B56 nach Siegburg.
Was bleibt an Erlebtem? – Viel Natur, angenehm gestärkte Radfahrermuskulatur und die Lust auf einen weiteren Kurztrip ins Bergische!

Tagestrip Panarbora – 2019-06
Text und Bilder: Michael F.